Heimat genießen: Hannelore Rentrop aus Furtwangen empfiehlt Ausflug zu Martinskapelle und Kolmenhof

Schwarzwald-Baar-Kreis. Ein Heimatgefühl verbindet Hannelore Rentrop mit Martinskapelle, Kolmenhof, Günterfelsen, Donauquelle und Brend. Schon in ihrer Jugend ist die Furtwangerin oft dorthin gewandert, kennt die Loipe Martinskapelle sozusagen seit Kindesbeinen:

"Ich bin hier aufgewachsen und schon als Kinder sind wir von Furtwangen auf die Martinskapelle gelaufen. Wir sind dann meistens über den ›Raben‹ zum ›Brend‹ gewandert, das dauert von Furtwangen Kernstadt ungefähr zwei Stunden.

Im Winter ist die Loipe auf der Martinskapelle beleuchtet, das ist besonders schön. Früher gab es auf dem Brend das Bergwachtfest, das kenne ich noch von meiner Jugend. Auf das Naturdenkmal Günterfelsen zwischen Martinskapelle und Brend sind meine Kinder gerne geklettert. Allerdings muss man aufpassen, wenn der Granitstein feucht ist, dass man beim Herunterklettern nicht ausrutscht. Hier sind überall von Schonach bis Triberg Findlinge, der Günterfelsen ist aber besonders interessant.

Ungefähr eine Stunde dauert es von der Martinskapelle bis zum Brend, auf dem Weg liegt der Günterfelsen. In Furtwangen sollte man auf die Hinweisschilder ›Katzensteig‹, ›Donauquelle‹ ›Martinskapelle‹ und ›Kolmenhof‹ achten. Auf einer schmalen Straße gelangt man zu Fuß oder auch mit dem Auto auf den Kolmenhof-Parkplatz. Das Höhengasthaus ›Kolmenhof‹ ist seit drei Generationen im Familienbesitz. Momentan bewirtschaften Katharina und Christoph Dold den Hof.

Hier gibt es frische Forellen aus einem eigenen Teich, aber auch andere Schwarzwälder Spezialitäten. Der Vater von Christof Dold, Franz Dold, war einer der ersten Gastronomen, der viel Wert auf Umweltbewusstsein, Nachhaltigkeit und Ökologie gelegt hat.

Auch ein kleines Oldtimermuseum hat der Gasthof. Viele Dinge und nostalgische Geräte erinnern hier an frühere Zeiten. Es gibt einen Spielplatz für Kinder und ein Kinderspielzimmer im Gasthof. Hier kann man auch übernachten. Alle Zimmer sind Nichtraucherzimmer, einige Familienzimmer. Hunde können mitgebracht werden. Der Kolmenhof ist täglich von 8 bis 20.30 Uhr geöffnet.

Direkt vor der Tür des Kolmenhofes entspringt mitten im Schwarzwald Europas zweitgrößter Fluss, die Donau. Schließlich heißt es: ›Brigach und Breg bringen die Donau zuweg‹. An der Quelle weist ein Schild darauf hin: ›An dieser Quelle beginnt die geografische Längenmessung der Donau.‹ Der stärkere Quellfluss ist die Breg, also ist das hier die Quelle. Das ist eben unsere Meinung in Furtwangen. Lange Zeit lebte im Bauernhof neben dem Kolmenhof das ›Hoch-Mariele‹. Auf den zu ihrem Hof gehörenden Wiesen entspringt die Donau eigentlich, darüber hat unter anderem der SWR damals viel berichtet. Mariele hatte eine uralte Bauernküche, die sie den Touristen gegen Eintritt gerne zeigte. Dazu spielte sie Tonbänder in allen möglichen Sprachen, sogar in Japanisch.

In der Küche war es dunkel und rußig, die Leute sahen kaum etwas, aber sie waren begeistert. Vom Kolmenhof sind es nur 50 Meter bis zur Donauquelle. Ebenfalls 50 Meter sind es bis zum Quellheiligtum Martinskapelle aus dem 9. Jahrhundert. Dort steht eine kleine Kapelle. 100 Meter weiter überschreitet man die Wasserscheide "Donau und Rhein". Dann folgt man dem Schild Günterfelsen und Brend dem Höhenrücken entlang, Westweg Pforzheim-Basel, rote Raute. Nach 500 Meter steht das Kolmenkreuz auf der rechten Seite. Ungefähr 400 Meter weiter geht der Wanderweg rechts zum Naturschutzgebiet Günterfelsen. Den Westweg weiter geht es am Naturfreundehaus Brend vorbei zum Aussichtsturm Brend. Bei entsprechendem Wetter hat man von dort einen Blick bis zu den Alpen. Auf dem Rückweg kann man je nach Kondition beim Naturfreundehaus links abbiegen und gleich wieder rechts den Roßeckweg nehmen. Nach 1,5 Kilometer kann man rechts über das Kolmenkreuz zurücklaufen.

Oder die wunderschöne Panoramastrecke um die Roßeck. Es gibt auf diesem Höhenrücken unglaublich viele Möglichkeiten. Zur Elzquelle läuft man von der Martinskapelle aus in Richtung Schönwald. Nach der Schranke sind es ungefähr 700 Meter. Überall ist wunderbare Luft und man fühlt sich wie im Urlaub und zugleich zu Hause.