Hörenswert ist ein Klarinettenensemble aus dem Raum Triberg. Tobias Huck, Julia Hock, Georg Jehle, Nicole Bauseler und Carolin Fässler (von links) begeistern mit einem reichhaltigen Programm. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Konzert: Aufführung in der Nikolauskirche / Interpreten sind in allen Stilen daheim

Ehemalige Schüler der Jugendmusikschule (JMS) gaben in der Nikolauskirche ein beachtliches Klarinettenkonzert. 

Furtwangen-Schönenbach. Tobias Huck, Julia Hock, Carolin Fässler, Nicole Bauseler und Georg Jehle boten trotz beeinträchtigender Temperatur hohe Qualität. JMS-Leiter Bernd Rimbrecht wies bei der Begrüßung auf ein "außergewöhnliches Programm" hin.

Zusammengestellt hatte es Mentor und Komponist Ignatius Patscheck, der krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte. Der ehemalige Triberger Musikdirektor sorgte für entsprechende Notation und bewies sich als hervorragender Arrangeur. Eine besonderen Akzent setzten die Sängerinnen Sabine Kienzler und Stefanie Morys, die eher vom Musical-Genre her bekannt sind.

Sabine sang aus Händels "Xerxes", das berühmte Largo "Ombra mai fu" und Schuberts "Ave Maria". Im Duett mit Schwester Stefanie erklang die Komposition Patschecks "Gedenke, o Gütigste", ein romantisch-folkloristisches, beschwingtes Marien-Gebet. Geschickt, mit harmonischer Fülle und jeder Stimme Bedeutung gebend, waren die einzelnen Stücke bearbeitet – perfekte Adaptionen, die den fünf Ausführenden auf den Leib geschrieben waren.

Solides Fundament gebend erklang die Bassklarinette, dunkel waren die Mittelstimmen eingefärbt und wechselnd in der Führung ergänzten sich erste und zweite Klarinette, beispielsweise bei Schuberts "Der Hirt auf dem Felsen". Die fünf Interpreten waren in allen Stilen daheim, spielten mit entsprechendem Ausdruck und bezauberten mit dem Klang ihrer Instrumente.

Das Repertoire reichte von Händels "Feuerwerksmusik" mit dynamisch musizierter Ouvertüre, friedlicher Stimmung bei gelungenen Trillern von "La Paix" und barocker Freude mit Staccato und markanten Einwürfen der "Réjouiccance" bis hin zur pfiffig-jazzigen Doppelbearbeitung des Muskrat Ramble und der Barcarole, wobei Kid Ory und Jacques Offenbach grüßten.

Kunstvoll und virtuos erklang ein Beethoven-Presto mit beachtlichen Kadenzen von Bassklarinette, erster und zweiter Stimme. Zwischen Kantabilität und fetziger Impression bewegte sich Tschaikowskys "Andante cantabile", und opernhaft-schmissig wurde Meyerbers Krönungs-Marsch geboten.

Von Eleganz war Schuberts "Hirt auf dem Felsen" geprägt, und mit Paprika war der Ungarische Tanz Nr. 6 (Brahms) gewürzt. Der Beifall war mehr als verdient.