Zu den Erinnerungen an die früheren Zeiten gehörte natürlich auch der damals übliche Schulunterricht. In der ersten Klasse zogen sich die Kinder daher Kleidung an, wie sie früher üblich war. Ebenso Klassenlehrerin Ines Buchholz. Dazu gab es erste Übungen in der Sütterlin-Schrift oder auf der Schiefertafel. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Projektwoche: Friedrichschüler besuchen Vogtsbauernhof und erfahren Spannendes über einstigen Alltag

Von Stefan Heimpel

"Das Leben früher" lautete das Thema der Projektwoche an der Furtwanger Friedrichschule.

Furtwangen. Die vier Klassen beschäftigen sich mit unterschiedlichen Inhalten. Höhepunkt war wieder die Fahrt "Schule auf Reisen" zum Vogtsbauernhof. Diese Aktion ist für Schüler wie Lehrer immer ein Erlebnis. Rund 150 Schüler und alle Lehrer besuchen gemeinsam ein Ziel, das zum Thema der Woche passt.

In diesem Jahr war es der Besuch des Vogtsbauernhofs, genauso wie bereits vor zehn Jahren bei der ersten Auflage von "Schule auf Reisen". Allerdings fand dieses Mal die Fahrt mit dem Reisebus statt, die ursprünglich geplante Zugfahrt mit der Schwarzwaldbahn scheiterte an organisatorischen Hindernissen.

In dem Schwarzwälder Freilichtmuseum konnte die Gruppe vieles über das Leben in den früheren Zeiten erfahren, nicht zuletzt auch in dem aus Furtwangen stammenden ältesten Hof des Museums, dem Hippenseppenhof.

An den anderen Tagen der Projektwoche beschäftigte sich jede Klasse mit einem eigenen Thema – auch hier mit dem Blick darauf, wie das Leben früher war und was sich geändert hat. In der vierten Klasse war es das Thema Wasser. So wurde den Kindern deutlich gemacht, dass ohne Wasser nichts wachsen kann. In der Folge gab es also in diesem Bewusstsein ein gemeinsames Frühstück. Ebenso beschäftigten sich die Kinder mit Wasser-Experimenten und dem Wasserkreislauf. Und schließlich ging es um den direkten Kontrast zu früher: Wasserversorgung – früher und heute.

Die dritte Klasse hatte die Schafzucht in den Mittelpunkt gestellt. Gerade die Herstellung von Filz war hier ein zweites wichtiges Thema. Zuerst einmal aber ging es um die Fragen, wie vom Schaf die Wolle kommt. Bei einem Besuch auf dem Wendelhof lernten sie direkt den Umgang mit den Schafen kennen und wie die Wolle verarbeitet wird. Und schließlich ging es an den Filz: Warum entsteht Filz? Was sind seine Eigenschaften? Und in der Folge wurden auch noch eigene Filz-Bälle gebastelt.

Die ersten beiden Klassen beschäftigten sich direkt mit dem Leben der Kinder in früheren Zeiten. Das begann schon beim Kennenlernen alter Spiele, wie sie Eltern und Großeltern gespielt hatten. Murmeln und Stelzen, basteln von Himmel und Hölle oder das Singen früherer Kinderlieder gehörten ebenso dazu. Und schließlich fanden sich auch Eltern bereit zu einem Gespräch mit den Kindern, wie sie früher gelebt hatten.

Interessant für die Kinder war in diesem Zusammenhang auch der Alltag in der Schule in früheren Jahren mit Schulordnung und Stundenplan, einer Rechenstunde wie früher und das Schreiben auf einer nachempfundenen Schiefertafel in der alten Sütterlin-Schrift. So bekam die Kinder einen Überblick über das alltägliche Leben vor 40, 50 oder 60 Jahren.