Marschmusik dominierte das Wunschkonzert des Musikvereins Katzensteig. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Musikverein: Beim Wunschkonzert erhält allerdings eine Polka die weitaus meisten Stimmen

Eine gelungene Premiere für Monika Mai: Nachdem sie im Sommer offiziell den Dirigentenstab beim Musikverein Katzensteig übernommen hatte, dirigierte sie nun ihr erstes Jahreskonzert, wieder veranstaltet als Wunschkonzert.

Von Stefan Heimpel

Furtwangen. Der reichliche Beifall zeigte nicht zuletzt, dass Monika Mai mit der Auswahl der Stücke den Geschmack des Publikums getroffen hatte. Dabei habe man hier ein für den Musikverein Katzensteig eher ungewöhnliches Programm erstellt, erklärte die Vorsitzende Martina Spath, die auch durch das Konzert führte. Denn man hatte sich vorgenommen, dem Publikum im Gasthaus Löwen in Schönenbach "den Marsch zu blasen". Märsche dominierten also eindeutig das Programm.

Eröffnet wurde das Konzert vom Nachwuchs des Musikvereins, ebenfalls unter der Leitung von Monika Mai. Und auch dieser Part begann mit einem Marsch, der heimlichen englischen Nationalhymne. Nach einem musikalischen Besuch in Paris präsentierten die jungen Musiker die gute Laune eines Sommertages, und dies als Erinnerung an ein erlebnisreiches und gelungenes Hüttenwochenende in der Lochmühle. Dabei hatten es die jungen Musiker in diesem Jahr selbst übernommen, ihr Programm zusammenzustellen und auch die Gäste zu begrüßen und die Stücke vorzustellen.

Und nach dem reichlichen Applaus gab es für den Nachwuchs natürlich auch noch eine Zugabe: der musikalische Besuch einer Spinne bei der "Tea Time". Die immer wieder über den Musikern erscheinende Riesenspinne sorgte am Ende sogar für einen Mark erschütterten Schrei aus den Reihen der Jungmusiker. Fünf der insgesamt elf Musikstücke bei diesem Wunschkonzert waren tatsächlich Märsche. Und der Musikverein Katzensteig und vor allem Dirigentin Monika Mai zeigten: Der Musikverein Katzensteig kann nicht nur Polka, sondern auch Marsch. In einem modernen Marsch von Matthias Gronert bis zum klassischen Montana-Marsch reichte der Bogen. Exakte Einsätze und viel Schwung überzeugten das Publikum.

Wie beim Katzensteiger Wunschkonzert üblich, äußerten die Konzertbesucher mit dem Kauf des Programms auch einen konkreten Musikwunsch aus diesem Programm. Während die Märsche zwischen 19 und 60 Stimmen erhielten, gab es auch einen absoluten Spitzenreiter: mit 122 Stimmen. Wie beim Musikverein Katzensteig nicht anders zu erwarten, war dies natürlich eine Polka: Als "junge Tenöre" zeigten Marcus Gruber und Patrick Pfaff ihr Können auf dem Tenorhorn. Sonst war der Bogen in diesem Programm weit gespannt und reichte von einer festlichen Eröffnung über die moderne Blasmusik von Jacob de Haan bis zu bekannten Hits des Film-Komponisten Henry Mancini. Nachdem die Auswahl der Stücke ebenso wie die Darbietung beim Publikum offensichtlich so gut angekommen war, gab es noch einmal reichlichen Applaus und der Musikverein bedankte sich mit zwei Zugaben: Noch einmal war es ein Marsch "Dem Land Tirol die Treue", bei dem sowohl die Musiker als auch das Publikum dank eines Liederzettels eifrig mitsangen. Und zum krönenden Abschluss gab es dann noch eine klassische Egerländer Polka.