Mit neun Jahren noch sehr jung, doch mit einem sehr engagierten Vorspiel eine Kandidatin für eine Weiterleitung ist Sophie Scholl. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Regionalausscheidung für "Jugend musiziert" startet Ende Januar in Tuttlingen / Nachwuchs gibt Konzert

Von Hans-Jürgen Kommert

Furtwangen. Sehr wichtige Termine im Jahresplan der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen sind die bundesweit stattfindenden Wettbewerbe "Jugend musiziert", bei denen alljährlich Ende Januar der Regionalwettbewerb in Tuttlingen stattfindet.

Die jungen Musiker vom Grundschulalter bis zum Abitur stellen sich dabei einer Jury aus Fachleuten vor. Altersgemäß steigen dabei die Anforderungen, wie Musikschulleiter Bernd Rimbrecht erklärte. Und wer das Können und manchmal auch das nötige Quäntchen Glück hat, erhält zu seinem Preis eine Weiterleitung auf Landes- oder von dort sogar auf Bundesebene, wo er sich weiterhin mit Gleichgesinnten messen kann.

Für begabte und auch fleißige Schüler bringt dieser Wettbewerb stets einen großen Motivationsschub, stellte Rimbrecht fest. Und – "in jedem Jahr sehen die Anforderungen, vor allem an Solobläser, etwas anders aus", betonte er. Damit die Musikschüler ihr Programm zumindest einmal vor dem eigentlichen Wettbewerb vor Publikum spielen können, veranstaltet die Musikschule in Furtwangen ein Konzert für die Teilnehmer von "Jugend musiziert". „"Es macht schon einen Unterschied, ob man ein Stück mit seinem Ausbilder oder allein daheim spielt, oder aber ob ein Auditorium da ist", befand auch Winfried Kloppert.

Das Konzert fand nun im Pfarrsaal St. Cyriak statt. Die gespielten Stücke kamen dabei aus den unterschiedlichsten Genres, von der Klassik bis zur Moderne. Die Geschwister Sonja und Simon Link (beide Klarinette, Lehrer Bernd Rimbrecht) könnten unterschiedlicher nicht sein. Während die achtjährige Sonja das alles noch leicht nimmt, mache sich ihr zwei Jahre älterer Bruder "schon einen Kopf", wie die Mutter Melanie Link einräumte.

Diszipliniert und engagiert spielten sie beide, die jüngere Schwester mehr Zeitgenössisches, während sich ihr Bruder ganz auf die Klassik konzentrierte. Während Sonja ebenso wie die nach ihr vorspielende Sophie Scholl von Winfried Kloppert am Klavier begleitet wurde, zeigte bei ihrem Bruder auch der junge Nachwuchs-Pianist Sven Morutzan aus der Klasse von Sabine Pander sein Können am Flügel.

Neun Jahre alt ist Sophie Scholl, die bei Ute Kloppert Querflöte lernt. Sie spielte "Blue Star" und "Step by Step" des 1950 geborenen Komponisten Krystoph Zgraja und als krasses Gegenstück aus der Sonate F-Dur des englischen Komponisten Daniel Purcell das Adagio, das Allegro sowie Largo und Giga. Sie alle wurden am Klavier von Winfried Kloppert begleitet.

Jasmin Wohlgemuth, ebenfalls Querflöte, aus der Klasse von Yael Birger, hatte ihr engagiertes Programm ganz auf die Klassik ausgerichtet. Sie glänzte dabei mit Teilen der Sonate Es-Dur von Johann Sebastian Bach, Variationen über ein Thema von Rossini, die Frédéric Chopin komponierte sowie das "Cantabile et Presto" aus der Feder von Georges Enesco. Die Begleitung übernahm dazu aus der Klavier-Klasse von Gabriele König der junge Pianist Raffael Felde.

Außerdem gaben zwei Abiturientinnen ihr Abschlusskonzert: Miriam Provazi und Lara Rombach beschließen ihre musikalische Laufbahn an der Jugendmusikschule St. Georgen-Furtwangen mit einem Konzert für zwei Flöten und Orchester, wobei Leyla Humbatova den Orchesterpart auf dem Klavier spielte. "Da sie sich auf ihre Reifeprüfung vorbereiten müssen, fehlt ihnen die Zeit, sich auf den Wettbewerb vorzubereiten", bedauerte Rimbrecht.

Mit sehr viel Applaus bedacht, gehen die jungen Musiker in den nächsten Wochen die erste Stufe des Wettbewerbs an. Und wer weiß, vielleicht wird man den einen oder anderen bei einem "Siegerkonzert" erneut hören.