Gartenvielfalt liegt Gertrud Zapf (links) am Herzen. Ihre Liebe zu den Pflanzen hat sie auch in dem neu erschienen Buch "Omas Gärten" dokumentiert. Der Bauerngarten "ist meine Domäne", betont Brigitte Riesle vom Breiteckhof. Stolz ist sie auf den riesigen Rittersporn, der seit über 20 Jahren blüht. Fotos: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Gertrud Zapf vom Burghof und Brigitte Riesle vom Breiteckhof zeigen ihre Blumenpracht und bieten Leckereien an

Von Siegfried Kouba

Furtwangen-Neukirch/Gütenbach. Zum siebten Mal gab es in Baden einen "Tag des offenen Bauerngartens". Gertrud Zapf vom Neukircher Burghof und Brigitte Riesle vom Breiteckhof in Gütenbach waren dabei.

Die beiden Schwarzwaldhöfe liegen auf über 900 Metern Meereshöhe. Beide Landwirtsfrauen sind in der Region bestens bekannt und lieben ihre Gärten, die Blumen und Nutzpflanzen. "Das ist meine Domäne", betonte Brigitte Riesle. Gertrud Zapf liegt die alte Schwarzwälder Tradition am Herzen, Selbstversorgung während der Vegetationszeit, gerade mit grünem Salat, zu garantieren.

Was sich den Besuchern bietet, ist eine Wohltat für die Augen. Alle Schattierungen von Farben liefern die Bauerngärten von Akanthus, über Karotten oder Kohlrabi bis Zinnkraut. Gertrud Zapf ist begeistert vom Sonnenhut, den es in verschiedenen Variationen gibt. Brigitte Riesle ist stolz auf ihren über mannsgroßen Rittersporn, der seit über 20 Jahren blüht. Sie mag viele Gemüsesorten, Beeren und Stauden. Wer zum Breiteckhof anreist, dem fallen sofort Teich und Vorgarten auf, die mit herrlichen Blumen glänzen, vor allem Rosen.

Gertrud Zapf mag besonders die Vielfalt, was sich in meist mehreren Sorten einer Pflanze ausdrückt, wie beispielsweise roter und grüner Rosenkohl oder verschiedener Arten von Bohnen. Das üppige Angebot, die Liebe zur Natur, hat Gertrud Zapf auch in dem Buch "Omas Gärten" dokumentiert. Zum Thema Schnecken meint sie mit Augenzwinkern: "Ich pflanze so viel, dass was für mich übrig bleibt." Zur Bekämpfung hat sie es schon mit Gesteinsmehl probiert, doch am besten sei das Absammeln.

Viel zu tun hatten die beiden leidenschaftlichen Gärtnerinnen. Allein auf dem Burghof wurden für den Sonntag 21 Kuchen gebacken, und weit bekannt ist das Holzofenbrot von Brigitte Riesle. Indes beeinträchtigte der plötzliche Wetterumschwung das Sonntagsvergnügen.

Am Samstag bekam der Burghof von einer 13-köpfigen Gruppe um die Kräuterpädagogin Monika Schwarz Besuch. Sie brach beim Breiteckparkplatz in der Nähe des oberen Fallengrundhofes auf. Für die dreieinhalb Kilometer lange Strecke wurden rund drei Stunden benötigt. Das kam nicht von ungefähr, denn am Wegesrand gab es viel zu sehen. Die Beteiligten aus Gütenbach, Furtwangen, Schonach und Königsfeld waren zum Teil von der Landwirtschaft geprägt und zeigten viel Interesse und Verständnis. Sie konstatierten: Man hat im Garten kein Unkraut, sondern man kann alles essen. Und "gegen fast alle Krankheiten gibt es ein Kraut". Begeistert waren sie von der Bedeutung der weiblichen und männlichen Brennnessel oder vom wilden Thymian und seiner Wirkung. Fast alle Gewürzkräuter geben medizinischen Sinn als Heilkräuter, betonte Monika Schwarz.

Begeistert war eine Teilnehmerin vom Mädesüß. Die Blüten des Rosengewächses am Abend in Sahne angemacht und am nächsten Tag aufgeschlagen gibt eine köstliche Leckerei. Von der Pflanzengruppe Spiraea wurde auch der Name Aspirin abgeleitet.

Zur Erfrischung der Gäste kredenzte Gertrud Zapf eine Gartenbowle mit Apfelsaft und Kräutern. Danach gab es Kaffee und Kuchen.