Die Bewegungen werden im Alter viel schwieriger. Dies konnten die Teilnehmer bei einem Experiment im Altenheim St. Cyriak erfahren. Vorgestellt wurde dieser Alterssimulationsanzug von den beiden Studenten der Hochschule Sara Kienzler und Steve Ochola. Foto: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Gesundheitswoche: Studenten der Hochschule stellen Projekt vor / Kooperation mit St. Cyriak

Furtwangen. An einem interessanten Experiment konnten die Besucher im Altenheim St. Cyriak teilnehmen: Im Rahmen der Furtwanger Gesundheitswoche bot das Altenheim in Kooperation mit der Hochschule Furtwangen einen Test mit dem Alterssimulationsanzug an. Die Teilnehmer waren begeistert, dieses besondere Angebot hätte aber auch noch mehr Besucher verdient.

Gewicht macht die Bewegungen mühsamer

Seit einigen Monaten hat das Altenheim St. Cyriak seine Kooperation mit der Hochschule Furtwangen deutlich intensiviert, wie die Qualitätsbeauftragte Ramona Kienzler berichten konnte. Das bietet sich vor allem auch deshalb an, weil in dem Studiengang AGW (angewandte Gesundheitswissenschaften) speziell der Einsatz von technischen Hilfsmitteln für alte oder behinderte Menschen weiterentwickelt werden soll.

Erst kürzlich hat die Hochschule in Kooperation mit dem Altenheim ein sehr erfolgreiches Projekt abgeschlossen. Dabei ging es darum, wie durch den Einsatz von interaktiven digitalen Medien die Lebensqualität von Menschen mit Demenz verbessert werden kann. Die Leiterin des Sozialdienstes im Altenheim, Ulrike Schmidt, hatte nun für die Gesundheitswoche bei der Hochschule angefragt, ob der Alterssimulationsanzug der Öffentlichkeit präsentiert werden könnte. Dieser Anzug besteht aus verschiedenen Elementen, die zum einen durch ihr Gewicht, zum anderen aber auch durch ihre Beschaffenheit oder Oberfläche dafür sorgen, dass die Beweglichkeit von Jüngeren ähnlich eingeschränkt wird, wie bei alten Menschen. Das Gewicht macht alle Bewegungen mühsamer, die Gelenke werden durch Bandagen versteift, die Sensibilität beispielsweise an den Fingerspitzen wird reduziert.

Insgesamt waren es nur sieben Besucher, die diesen Anzug testen wollten. Die Teilnehmer waren durchweg begeistert, dass sie erfahren konnten, wie sich ältere Menschen mit ihren Einschränkungen fühlen und wie schwer sie es in verschiedenen Alltagssituationen haben. Das Treppensteigen wird sehr mühsam, schnell ist man erschöpft. Hinsitzen oder auch wieder aufstehen aus dem Stuhl fällt relativ schwer. Und ganz besonders beeindruckt waren die Teilnehmer von den Einschränkungen beim Hören und Sehen. Dafür gab es eine ganze Galerie von Spezialbrillen, die alterstypische Sehfehler simulieren. Mit speziellen Kopfhörern wurde auch eine Schwerhörigkeit nachgestellt.

Sara Kienzler und Steve Ochola klären die Besucher auf

Unter den Teilnehmern waren auch Alltagsbegleiter der Bewohner aus dem Altenheim, aber auch andere Bürger aus der Stadt unterschiedlichen Alters.

Interessant war dieses Angebot nicht zuletzt auch für die beiden Studenten der Hochschule, die den Anzug präsentierten. Sara Kienzler und Steve Ochola hatten sich bereit erklärt, auf diese Weise die Gesundheitswoche zu unterstützen. Auch für sie waren diese Erfahrungen mit dem Anzug sehr interessant, wie Steve Ochola betonte.

Nicht zuletzt könne man sich so bewusst machen, wie wichtig es ist, sich in jüngeren Jahren fit und gesund zu halten, um die Einschränkungen im Alter möglichst gering zu halten. Deshalb sind sie überzeugt, dass man ein solches Angebot viel öfter für die Bevölkerung machen sollte, um ein größeres Publikum zu erreichen.