Private Waldbesitzer informieren sich über Naturverjüngung / Hake: Bewirtschaftung treibt Kiefer aus dem Wald

Von Hans-Jürgen Kommert

Furtwangen/St. Georgen. Die privaten Waldbesitzer des oberen Bregtals informierten sich über Naturverjüngung und naturnah bewirtschafteten Dauerwald. Sie hörten auch Neuigkeiten zur Preisentwicklung.

Holzverkäufer Michael Mayer informierte im Gasthaus Löwen in Schönenbach, wie es um die Preise für Holz stehe. "Wir liegen nur knapp unter dem Niveau des Vorjahres, für eine gute B-Sortierung für Bauholz gibt es etwa 97 Euro je Festmeter", zeigte der auf, und auch, dass gerade derzeit Holz gefragt sei. "Immer ab September können Sie damit rechnen, dass das Holz direkt abgeholt wird", sagte er.

Zuvor hatten Revierförster Richard Kugele und seine Kollegen aus dem Forstbezirk oberes Bregtal zu einer Fortbildung für die privaten Waldbesitzer der Forstbetriebsgemeinschaft oberes Bregtal eingeladen. Sie schauten mit Bernhard Hake, Leiter der Außenstelle Triberg des Forstamts, den St. Georgener Röhlinwald genauer an.

Auch der für den Staatswald zuständige Revierleiter Matthias Breithaupt war mit im Boot. Ebenso mit dabei waren die beiden forstlichen Auszubildenden Sarah Löffler und Daniel Güldenberg vom Ausbildungsstützpunkt Königsfeld, die mit ihrem Ausbilder Jürgen Lehmann derzeit Jungbestandspflege im Röhlinwald betreiben.

Zunächst wurde eine ehemalige Brachfläche angeschaut, die einst Sturm Lothar leer gefegt hatte. Heute ist sie mit recht jungem Bewuchs gesegnet, der sehr viele Fichten enthält, aber auch bereits recht stattliche Tannen sowie diverses Laubholz. Die beiden Azubis erläuterten den Waldbesitzern ihre vorgenommenen Maßnahmen: Auslichtung durch relativ starke Entnahme, so dass zwischen den Bäumen ein Abstand von derzeit rund 150 Zentimetern entstand.

Weiter im Innern des Waldes zeigten Hake und der Revierleiter anhand eines Abschnitts auf, dass dieser Wald eigentlich, trotz relativ intensiver Nutzung in den vergangenen Jahrzehnten, einen etwas zu hohen Anteil an Starkholz enthält.

Bei der Forsteinrichtung vor zwei Jahren habe man festgelegt, dass aus diesem Teil des Waldes in den nächsten zehn Jahren 90 Festmeter zu entnehmen seien. "Wir haben zunächst etwas verwundert reagiert. Aber wenn man schaut, braucht man nur wenige Bäume je Hektar zu fällen und schon sind 50 Festmeter beisammen", zeigte Hake den Waldbesitzern auf.

Auf Grund der Stärke der älteren Bäume sei es möglich, dieses Ziel mit rund 15 Bäumen zu erreichen. "Und die fallen auf einem Hektar nun wirklich nicht auf", stellte Hake fest. Danach sei der Wald minimal lichter, was den Tannen zugutekomme.

Überall im Umkreis konnte man sehr junge Bäume sehen, die dann natürlich besser wachsen würden. "Bei dieser Bestandspflege werden wir uns auf die schlechteren Bäume konzentrieren", betonte der Revierleiter. Weiter im Waldesinneren zeigte sich dieses Bild sogar noch stärker.

"Hier hatten wir Studenten aus Weihenstephan, die uns empfahlen, gar 140 Festmeter zu ernten. Die Bäume, die infrage kommen, haben alle eine Stärke von 70 und mehr Zentimeter. Zum Teil bekommen wir pro Baum sechs bis sieben Erntefestmeter zusammen. Auch hier reichen wenige wirklich starke Bäume aus, um dieses Ziel zu erreichen. Allerdings können wir hier nicht mehr mit schlechtem Holz anfangen, denn das ist hier schon raus", betonte Breithaupt.

Einige sehr schöne, hoch hinaus gerade gewachsene Kiefern erregten Aufsehen. Hake machte den Männern klar, dass die heutige Bewirtschaftung die Kiefer aus dem Wald treibe. Sie brauche Licht. "Und das haben wir bei einem intensiv bewirtschafteten Wald mit viel Bewuchs nicht mehr", räumte er ein.