Bei der Übergabe der Urkunden an die Hochschule (von links): Jan Unverhau von der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg, Kanzlerin Birgit Rimpo-Repp, Michaela Hölz, Referentin für Nachhaltigkeit, und Stefan Selke, Senatsbeauftragter für Nachhaltigkeit. Foto: Neumann Foto: Schwarzwälder-Bote

Zertifizierung: Industrie- und Handelskammer überreicht EMAS-Siegel / In Forschung und Lehre verankert

Von Jutta Neumann

Die Hochschule Furtwangen (HFU) hat die Umweltprüfung nach EMAS (die Abkürzung für Eco-Management and Audit Scheme) erfolgreich durchlaufen. Sie zählt damit bundesweit zu einer der ersten Hochschulen mit diesem Umwelt-Siegel.

Furtwangen. EMAS ist ein freiwilliges Instrument der Europäischen Union, das Unternehmen und Organisationen jeder Größe und Branche dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern. Axel Romanus hatte als externer Umweltgutachter im April alle drei Standorte der Hochschule besucht und stichprobenartig geprüft – er hatte keine Beanstandungen. Nun ist die HFU in die EMAS-Liste der Industrie- und Handelskammer (IHK) eingetragen – die Urkunde wurde Mitte Mai am Campus Schwenningen übergeben.

Das Siegel wurde für drei Jahre verliehen. Vorausgegangen war ein umfangreicher Prozess an der Hochschule. Die Registrierung nach EMAS setzt die Ermittlung der wesentlichen Umweltauswirkungen, die Einrichtung eines Umweltmanagementsystems und eine Umwelterklärung voraus. Umweltaspekte sind Energieverbrauch, Emissionen, Abfall oder Abwasser, aber auch indirekte Faktoren wie die Lebensdauer von Produkten oder Verwaltungs- und Planungsentscheidungen. So nahm die Hochschule unter anderem ihren Umgang mit Gefahrstoffen in den Laboren, mit dem Arbeitsschutz oder der Mobilität zwischen den Standorten unter die Lupe.

Das neue Umweltmanagementsystem der Hochschule ist auf Langfristigkeit ausgelegt und ist von einzelnen Personen unabhängig. Es unterscheidet sich damit von einmaligen umweltbezogenen Projekten oder Umweltchecks. Um die Nachhaltigkeit zu gewährleisten, gibt es regelmäßige eigene Überprüfungen, bis im kommenden Jahr der externe Auditor wieder das Funktionieren des Umweltmanagementsystems bescheinigt. Vorangetrieben wird der Prozess vom Nachhaltigkeits-Referat der Hochschule.

Beim Besuch des Auditors an der Hochschule zeigten verschiedene Professoren auf, wie sie solche Nachhaltigkeitsthemen in Forschung und Lehre aufgreifen. Stefan Selke als Senatsbeauftragter für Nachhaltigkeit beleuchtete das Nachhaltigkeitsmanagement der Hochschule Furtwangen zusammen mit Michaela Hölz, der EMASBeauftragten und Nachhaltigkeitsreferentin der Hochschule. Anton Karle berichtete von seinem Projekt einer energieautarken Elektrofahrrad-Ladestation, die er mit Studenten entwickelt. Über den so genannten Lageenergiespeicher, einen immensen Felsblock, der mittels Wasserkraft in die Höhe gehoben wird und beim Absinken Energie erzeugt, sprach dessen Erfinder Eduard Heindl.

Von den nachhaltigen Aspekten des wissenschaftlichen Schwimm-Marathons "Rheines Wasser" erzählte Andreas Fath, den Nachhaltigkeitsschwerpunkt in der Betriebswirtschaftslehre beleuchtete Frank Kramer, Volker Hass sprach über den neuen Studiengang Nachhaltige Bioprozesstechnik, und Frank Allmendinger setzte die Nachhaltigkeit von Pedelecs in den Mittelpunkt seines Vortrags.

Weitere Informationen: www.nachhaltigkeit.hs-furtwangen.de