Hochschule will ältere Menschen interviewen / Infos am Montag

Furtwangen. Wie sieht gutes Leben im Alter aus? Antworten soll ein gesellschaftswissenschaftliches Forschungsprojekt der Hochschule Furtwangen herausarbeiten. Um möglichst aussagekräftige Daten zu gewinnen, sucht die Hochschule ältere Menschen, die bereits sind, sich zu diesem Thema interviewen lassen. Einen Infotag gibt es am nächsten Montag, 15. Juli.

Man stelle sich vor: Man geht abends in einem Schwimmbecken baden und besitzt am nächsten Morgen seine jugendliche Fitness und Vitalität wieder. Diese Version guten Lebens im Alter gibt es nur im Märchen oder im Film. Wie aber sieht ein sorgenfreies, sicheres und selbstbestimmtes Leben im Alter tatsächlich aus? Das Projekt "Sonia" an der Hochschule Furtwangen erarbeitet Lösungen und sucht daher über 60-Jährige als Interviewpartner.

Technik macht heutzutage vieles möglich: An einem Internetfernseher kann mit Verwandten und Freunden geplaudert werden. Mit einem Computer können die Fahrpläne des öffentlichen Nahverkehrs und Öffnungszeiten von Läden angesehen oder Lebensmittel und Medikamente nach Hause bestellt werden. Sind solche Dienstleistungen nützlich und sinnvoll? Welche Grenzen hat ein derartiger Einsatz von Technik? Kann Technik das Gefühl zwischenmenschlicher Verbundenheit ersetzen – und wenn ja, inwiefern ändert sich dadurch das gesellschaftliche Leben im Alter?

Mit diesen und ähnlichen Fragestellungen beschäftigt sich das Projekt "Sonia – Soziale Inklusion durch technikgestützte Kommunikationsangebote im Stadt-Land-Vergleich". Das Ziel besteht darin, die Möglichkeiten selbstständiger Lebensführung von älteren und pflegebedürftigen Menschen zu verbessern sowie neue Versorgungs- und Mobilitätsangebote zu entwickeln.

Ein Team der Fakultät Gesundheit, Sicherheit und Gesellschaft der Hochschule Furtwangen bearbeitet diese Ziele: Der Soziologe Stefan Selke untersucht den Wandel der Gesellschaft und leitet das Projekt "Sonia". Peter Biniok (Techniksoziologe) interessiert sich für die Entwicklung und Nutzung von Technologien und ist verantwortlich für die Organisation des Projekts und den Kontakt zur Öffentlichkeit.

Iris Menke (Medizinanthropologin und Ethnografin) untersucht den Alltag älterer Menschen. Alle drei Wissenschaftler führen Interviews in den ländlichen Regionen Schwarzwald-Baar und Waldshut-Tiengen.