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31. Messe in Furtwangen vom 28. bis 30 August. Gleichzeitig einer der größten Trödlermärkte in Südbaden.

Furtwangen - Vom 28. bis 30. August findet traditionell Europas größte Antik-Uhrenmesse in Furtwangen statt. Gleichzeitig wird am Samstag, 29. August, einer der schönsten und größten Trödlermärkte in Südbaden dort veranstaltet. Für kulinarische Abwechslung sorgt an diesem Tag außerdem das Stadtfest in Furtwangen.

135 internationale Aussteller haben, so berichtet Jacques Barthillat, der die größte Antik-Uhrenbörse Europas seit vielen Jahren organisiert, in diesem Jahr ihr Kommen angesagt. Traditionell findet die Messe mit vielen wertvollen Exponaten in der Hochschule Furtwangen statt. Neben wertvollen Uhren sind auch Ersatzteile, Werkzeuge, Uhrenschilder, Armbänder, Zubehör und Literatur zu haben.

Ein privater Sicherheitsdienst wird wie in den Vorjahren darüber wachen, das nichts gestohlen wird. Das Interesse habe sich, so Barthillat, in den vergangenen Jahren verlagert: Standen in den ersten Jahren der Antik-Uhrenbörse, die nun schon zum 31. Mal in Furtwangen stattfindet, die Großuhren im Blickpunkt des Interesses der Käufer, so finde das jetzige Publikum vor allem Armbanduhren interessant. Ungefähr auf 60 Prozent schätzt er dennoch den Anteil der Interessenten an Großuhren. "Die Tendenz geht zu hochwertiger Ware", meint der Experte. Das gelte sowohl für Armband- als auch für Großuhren.

Bei den Schwarzwalduhren, für die noch vor 15 Jahren zirka 1200 bis 1500 pro Stück zu bezahlen waren, hat er "einen totalen Preisverfall" beobachtet. "Die Leute haben wohl kein Interesse mehr", meint er: "Sammler sind noch an speziellen, hochwertigen Stücken interessiert". Für Pendulen-Uhren aus Frankreich gilt das ebenfalls. "Für hochwertige Exemplare von bestimmten Uhren werden schon noch ordentliche Preise gezahlt", sagt Barthillat. Bei den Comtoise-Uhren kommt es zum Beispiel darauf an, ob die Applikation aus Gold oder Messing ist. Comtoise-Uhren sind Prunkuhren, die vor allem auf Anrichten gestellt werden. Ansonsten gebe es einfach zu wenige Sammler. Der demografische Wandel mache sich auch bei dem, was für Antik-Uhren gezahlt werde, bemerkbar.

Das jüngere Publikum richtet sein Augenmerk vor allem auf Armbanduhren. Los geht es für die Sammler vor allem bei Exponaten aus den 40 er Jahren, auch die 50 er und die 60 er Jahre sind gefragt. Und natürlich Nobelmarken wie beispielsweise Rolex oder Breitling und Schweizer Marken..Unter den historischen Uhren finden die Taschenuhren seit Jahren viel Interesse.

Die Antik-Uhrenmesse findet traditionell in den Räumen der Hochschule Furtwangen statt, und zwar im Untergeschoss und Eingangsbereich bis zu Aula und erstem Obergeschoss. Wer schon am Freitag kommen und die Händler beim Auspacken beobachten möchte, um die wertvollsten Exemplare zu sichten, muss einen etwas höheren Eintrittspreis zahlen.

Sammler aus der gesamten Welt

An diesem Tag ist die Uhrenmesse von 12 bis 18 Uhr vor allem für Fachpublikum geöffnet. Die Karte gilt dann aber für drei Tage. Ein Eintritt ins Uhrenmuseum ist enthalten. Am Freitag, dem ersten Tag der Messe , findet der traditionelle Händlerempfang für geladene Gäste statt.

Zum Messebesuch haben sich wie in den Vorjahren Sammler aus der gesamten Welt angesagt, die Quartiere in Furtwangen und Umgebung sind nahezu ausgebucht. Neu in diesem Jahr ist für Organisator Barthillat das Interesse aus Hongkong und Japan. Vom asiatischen Kontinent haben sich erstmals Sammler in Furtwangen angesagt. Interessenten kommen außerdem aus dem gesamten europäischen Ausland, besonders aus Frankreich, Österreich, der Schweiz und Italien. Immer mehr Sammler aus Osteuropa zieht die Antik-Uhrenmesse in Furtwangen seit Jahren in den Bann.

Welche Besonderheiten die Händler dieses Mal mitbringen? "Meistens erfahre ich das auch erst, wenn sie auspacken", lacht Barthillat. Mit einer Ausnahme: Ein Händler aus Österreich hat eine Schwarzwälder Hackbrettuhr von 1780 im Gepäck. Dieses seltene Stück spielt mehrere Melodien und wird einen fünfstelligen Euro-Betrag kosten. Interessant seien auch Eisenuhren aus Österreich, die nach wie vor vierstellige Eurobeträge kosten und hochwertige Prunkpedulen aus Frankreich.

Schon zum 43. Mal findet am Samstag der Trödlermarkt statt. 400 angemeldete Standbetreiber in Furtwangen lassen auf eine Rekordbeteiligung schließen. Die offizielle Eröffnung von Stadtfest und Trödlermarkt ist um zehn Uhr. Grundsätzlich gilt aber, dass man schon in den frühen Morgenstunden nach Raritäten auf dem Flohmarkt Ausschau halten sollte. Beim Stadtfest bieten die Vereine ein vielfältiges kulinarisches Angebot, außerdem gibt es ein Kleinkunstprogramm.

Weitere Informationen: Öffnungszeiten Antik-Uhrenmesse: Freitag, 28. August, von 12 bis 18 Uhr; Samstag, 29. August, von 9 bis 18 Uhr: Sonntag, 30. August, von 10 bis 16 Uhr.