Die vor fünf Jahren am Rohrbacher Ortsschild vergrabene Schnapsflasche hat Mario Ketterer nach kurzer Suche gefunden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Wanderschaft: Zimmermann Marco Ketterer kehrt nach fünf Jahren auf der Walz nach Rohrbach zurück

Rückkehr nach fünf Jahren Wanderschaft: Freudig begrüßt wurde in Rohrbach Marco Ketterer, der seit 2012 als Zimmergeselle auf der Walz war. Nach seiner Lehre als Zimmermann und Dachdecker bei Hermann Holzbau in Furtwangen hat er sich entschieden, der Tradition zu folgen und als Geselle auf Wanderschaft zu gehen.

Furtwangen-Rohrbach. Schon weithin erkennbar sind diese Zimmergesellen mit ihrer typischen Kleidung. Aber auch sonst ist die Wanderschaft mit verschiedenen Regeln klar definiert. Und so durfte Marco Ketterer in diesen fünf Jahren sich seinem Heimatort Rohrbach niemals mehr als 50 Kilometer nähern. Und man darf an den verschiedenen Standorten nicht länger als sechs Monate bleiben.

Die meiste Zeit war Marco Ketterer im deutschsprachigen Raum unterwegs. Aber auch nach Polen, Tschechien oder Rumänien führte ihn seine Tour. Eine Zeit lang war er sogar ganz im Norden Norwegens unterwegs. Von seiner Wanderschaft kann er eigentlich nur Positives berichten. Ein besonderes Erlebnis gab es dann nach eineinhalb Jahren Wanderschaft. Sein aktueller Standort im Frühjahr 2014 war das Dorf Rohrbach, ein Ortsteil der Stadt Karlstadt am Main. Die Feuerwehr feierte gerade ihr 140-jähriges Bestehen, und dies nahm die Feuerwehr aus Rohrbach im Schwarzwald zum Anlass, an den Main zu reisen, um mit zu feiern und gleichzeitig ihren Feuerwehrkameraden Marco Ketterer auf seiner Wanderschaft wieder zu treffen.

Und nun traf er nach fast fünf Jahren Wanderschaft wieder in seiner Heimatgemeinde ein. Sein letzter Standort war Neustadt an der Weinstraße gewesen. Und auf der Wanderung von Neustadt nach Rohrbach schlossen sich ihm gleich eine ganze Reihe von anderen Zimmergesellen auf der Walz an. Mit zünftigen Zimmermann-Liedern auf den Lippen marschierten sie in Rohrbach ein. Am Ortsschild wurde Marco Ketterer dann von vielen Freunden aus Rohrbach, natürlich auch wieder von vielen Mitgliedern der Feuerwehr, herzlich willkommen geheißen.

War auch das letzte Stück Wanderschaft vom Regen geprägt, beim Eintreffen in Rohrbach hörte der Regen auf und ein schöner Regenbogen sorgte für ein besonderes Bild zum Willkommen. Bevor dann weiter gefeiert werden konnte, musste Marco Ketterer noch eine letzte Pflicht erfüllen: Vor fünf Jahren hatte er am Ortsausgang talwärts eine Schnapsflasche vergraben. Die galt es nun auszubuddeln. Nach kurzer Suche gelang ihm dies schließlich, und es konnte nun noch einmal angestoßen werden. Nach seiner Rückkehr will es Marco Ketterer zuerst einmal etwas ruhiger angehen lassen. Allerdings hat er auch schon vor, in absehbarer Zeit die Meisterschule zu besuchen.