Das ehemalige Rohrbacher Rathaus soll Dorfgemeinschaftshaus werden. Man hofft auf Fördermittel der EU. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

In Rohrbach hofft man auf Fördermittel für das geplante Dorfgemeinschaftshaus / Umbau soll 1,2 Millionen kosten

Von Hans-Jürgen Kommert

Furtwangen-Rohrbach. Im Vorfeld der Ortschaftsratssitzung hat sich der Ortschaftsrat mit den Vertretern der Vereine über das Dorfjubiläum im nächsten Jahr sowie das Projekt Bürger- und Vereinshaus Gedanken gemacht.

"2016 wird unser Dorf 700 Jahre alt; das wollen wir Ende Juni, Anfang Juli groß feiern, mit einem dreitägigen Dorffest. Ein Arbeitskreis der Vereine soll gemeinsam mit uns ein Programm erstellen", gab Ortsvorsteher Karl Wehrle die gesteckten Ziele bekannt. Viele Diskussionen habe es bereits über das alte Schul- und Rathaus gegeben – es soll ein Dorfgemeinschaftshaus, ein Bürger- und Vereinshaus werden. Das Gebäude stehe trotz seines Alters nicht unter Denkmalschutz, daher sei ein großzügiger Umbau kein Problem.

Wehrle schilderte ausführlich die Ausgangslage, die durch zwei Garagen, einen "überdimensionierten Heizraum", ein großes Treppenhaus, sowie Veranstaltungs- und Turnraum, Toiletten und einen Geräteraum im Erdgeschoss gekennzeichnet sei. Im ersten Obergeschoss befinden sich der Kindergarten, der bestehen bleiben müsse, sowie das Zimmer der Ortsverwaltung. Im Dachgeschoss gibt es eine Wohnung und verschiedene leer stehende Räume.

"Das Untergeschoss soll total entkernt werden und ein barrierefreier Raum entstehen, der die gesamte Grundfläche umfasst – für Veranstaltungen", kündigte der Ortsvorsteher an. Eine neue Heizanlage (Hackschnitzel oder Pellets) soll möglicherweise auch eine begrenzte Nahwärmeversorgung gewährleisten. Neue Fenster, ein außen liegender Treppenaufgang sowie eine Küchen- und Lagerzeile, die unter Umständen auch angebaut werden könnte, sind angedacht. Natürlich sollte das Gebäude energetisch saniert werden, verbunden mit einer Sanierung der Außenfassade. Ausreichende Parkmöglichkeiten seien durch die Unterführung der L 175 jederzeit erreichbar. Der Dorfplatz mit Kinderspielplatz und Jugendhaus lägen direkt beim Haus.

Eine Planung sei bereits 2003 erfolgt, diese sei 2012 überarbeitet worden. Da er für den rund 1,2 Millionen Euro teuren Umbau Mittel aus dem "Leader"-Programm anstrebe, gelte es aber, Visionen zu entwickeln, die innovativ seien. Ein Zeitszenario, klare Verständigungen über Ziele, Prozesse und Rahmenbedingungen müssten erstellt werden. Als Ziel sieht der Ortschaftsrat ein Bürgergemeinschaftshaus auch für Vereine, Institutionen, mit kleiner Bühne und Küche. Ein abteilbarer Veranstaltungsraum mit etwa 150 bis 200 Plätzen für Vereinsfeste, Versammlungen, aber auch für Veranstaltungen von Bürgern wie Taufen oder Geburtstage und Hochzeiten soll im Mittelpunkt stehen. Wehrle rief alle Interessierten auf, an der Gestaltung mitzuarbeiten und sich einzubringen – "nur wirklich innovative Geschichten haben überhaupt eine Chance, über ›Leader‹ gefördert zu werden", machte der Ortsvorsteher deutlich.