Informationen über Sachstand und Zukunft gibt es bei der Sitzung der Beteiligten des Interkommunalen Gewerbegebietes Neueck. Thomas Hauptmann (links), Julia Denzel und Siegbert Koegst stehen Rede und Antwort. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Gewerbegebiet: Mögliche Interessenten sollen nicht schon im Vorfeld abgeschreckt werden

Einen Mosaikstein in die Verwirklichung des interkommunalen Gewerbegebietes Neueck fügten die Verantwortlichen mit der Sitzung im Gütenbacher Rathaus ein.

Von Siegfried Kouba

Furtwangen/Gütenbach. Vertreter der Kommunalentwicklung GmbH (KE) gaben einen Sachstandsbericht ab, behandelten eingegangene Stellungnahmen öffentlicher Belange und stellten den erforderlichen Umweltbericht dar. Bürgermeister Rolf Breisacher begrüßte als Verbandsvorsitzender die Stuttgarter Gäste, die Räte aus beiden Orten und Verwaltungsmitarbeiter. Die KE-Vertreter Julia Denzel, Siegbert Koegst und Thomas Hauptmann zogen Bilanz und erläuterten Zukunftsplanungen, die bisherige Wünsche berücksichtigten.

Ein offensichtlicher Hauptpunkt mit unterschiedlichen Ansichten war die Dachbegrünung, die Roland Thurner absolut befürwortete. Hintergrund ist eine mindestens teilweise, als Folge der Bebauung unumgängliche Versiegelung des Areals. Regenwasser muss für mindestens 15 Minuten gestaut werden, damit Überflutungen von Bächen, Kanälen oder Landschaftsteilen vermieden werden. "Die Entwässerung muss nachgewiesen sein und ist genehmigungspflichtig", erklärte Siegbert Koegst.

Rainer Jung dagegen konnte den Nutzen nicht einschätzen, und Jürgen Schonhardt befürchtet, dass eine restriktive Handhabung dieser Regel Interessenten abschrecken könnte. Man einigte sich schließlich auf eine moderate Auslegung, die Dachbegrünung zulässt, aber ohne Bestimmung, wieviel Häuser damit bestückt werden müssen. Es wird Aufgabe des beauftragten Ingenieurbüros Breinlinger in Tuttlingen sein, Lösungen für Abwassernutzung wie Zisternen, Dammregelungen und Ablaufbecken zu suchen. Dass alles eilt, darüber sind sich die Beteiligten im Klaren. Daher wurde an das Fachbüro die Erschließungsplanung vergeben, wobei Kosten für die Grundlagenermittlung nachverhandelt werden sollen. Rainer Jung wäre es sympathischer gewesen, man hätte auch andere Angebote eingeholt. Die beiden Bürgermeister aber meinten, es sei "alles sauber", und Siegbert Koegst (KE) bestätigte, dass man es mit einem erfahrenen Büro zu tun habe, das alle Möglichkeiten kenne.

Julia Denzel erläuterte die 41 Stellungnahmen der Fachbehörden zum rund sieben Hektar großen Gewerbegebiet. Private Interessenten hatten sich nicht gemeldet. Von Bedeutung war die Anregung des Einzelhandelsverbandes Südbaden, ein "eingeschränktes" Gebiet zu errichten, wo keine Tankstellen entstehen dürften und keine Einzelhandelsgeschäfte errichtet werden.

Rainer Jung hält nichts davon und setzt auf Selbstregulierung, denn ein derartiges Geschäft werde Rentabilitätsberechnungen anstellen müssen. Denkbar sei, dass eine industrielle Bäckerei einen Verkaufsladen führt. Auch Thomas Wursthorn möchte nicht schon jetzt Restriktionen, und Roland Thurner befürwortet Einzelhandel in Ortsnähe. Das Gewerbegebiet sei zu wertvoll und teuer, meinte Jürgen Schonhardt und man solle nicht offen lassen, ob sich Einzelhandel ansiedeln darf.

Bürgermeister Josef Herdner sieht beispielsweise in der Ansiedlung eines Baumarktes kein Problem. Alle offenen Fragen muss die KE in ein überarbeitetes Konzept einplanen.