Ein Klärbecken in der Furtwanger Kläranlage. Foto: Liebau Foto: Schwarzwälder-Bote

Abwassergebühr: Stadtrat Riesle sieht Anhebung unausweichlich

Furtwangen. Die Bürger werden sich voraussichtlich schon bald auf höhere Gebühren für die Abwasserbeseitigung einstellen müssen. Darauf wies CDU-Stadtrat Thomas Riesle am Donnerstag Abend in öffentlicher Sitzung des Technischen Ausschusses hin.

Vorangegangen war die Vorstellung des Jahresabschlusses 2016 für den Eigenbetrieb Abwasserentsorgung und des Wirtschaftsplanes 2018.

Zum Jahresende 2016 hatte sich ein Verlust von über 180 000 Euro ergeben. Der Eigenbetrieb Abwasserentsorgung darf laut eigener Satzung keine Gewinne machen, aber auch keine Verluste. Diese müssen in den Folgejahren durch höhere Gebühren ausgeglichen werden.

Wie Betriebsleiter Herbert Dold den Gemeinderäten berichtete, werden für 2018 Einnahmen und Ausgaben in Höhe von rund 5,5 Millionen Euro angesetzt. Die Abwassergebühr berechnet sich nach der Menge des bezogenen Frischwassers. 2016 und 2017 betrug die Abwassergebühr jeweils 2,25 Euro pro Kubikmeter (1000 Liter). Zudem wird Regenwasser, das nicht versickern kann, mit einer Niederschlagswassergebühr von 38 Cent pro Quadratmeter Fläche berechnet (zum Beispiel Dächer, betonierte Flächen).

Die Stadtverwaltung errechnet für das Jahr 2018 eine solche "abflussrelevante Fläche" von rund 630 000 Quadratmeter. Das sind etwa 88 Fußballfelder, auf denen Regenwasser nicht versickern kann, sondern erfasst, behandelt und entsorgt werden muss. Hinzu kommen dann noch etwa 390 000 Kubikmeter reguläre Abwässer, was einer Füllmenge von etwa 65 großen Schwimmbädern entspricht.

Kanäle und natürlich die Kläranlage müssen gewartet und instand gesetzt werden. Rund 16 Kilometer neue Schmutzwasserleitungen gibt es jetzt zusätzlich im Gebiet Neukirch und Katzensteig, erklärt Dold.

Der Personalaufwand für den Eigenbetrieb Abwasserentsorgung wird mit rund einer Viertelmillion Euro veranschlagt. Eine Tariferhöhung der Löhne um zwei Prozent wurde im Wirtschaftsplan vorsorglich einkalkuliert.

Für 2018 sind einige Investitionen vorgesehen. So wird ein neuer Kanal in der Bühlhofstraße mit rund 245 000 Euro zu Buche schlagen. Der geplante Kreisverkehr am Kussenhof wird ebenfalls Kanalarbeiten notwendig machen, die mit 45 000 Euro veranschlagt sind. Hinzu kommen 435 000 Euro für die Schaffung eines Trennsystems in der Baumannstraße. Und der Anschluss der neuen Pumpstationen in Neukirch an das Fernsteuernetz wird mit 240 000 Euro kalkuliert.

Angesichts dieser anstehenden Investitionen will Stadtrat Thomas Riesle (CDU) jetzt schon reinen Wein einschenken: "Eine Gebührenerhöhung wird für die Einwohner unausweichlich sein", sagt er.