Das UFO landet auf der Bühne mit Kapitän James C. Wirck alias Christof Winker als Moderator des Abends. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Zunftball: Über drei Stunden Programm im Weltall / Nicht nur Studenten und Stadtführer kriegen ihr Fett ab

Mehr als drei Stunden abwechslungsreiches Programm bot die Narrenzunft Furtwangen bei ihrem traditionellen Zunftball in der gut besuchten Festhalle.

Furtwangen. Bei den verschiedenen Beiträgen wurde immer wieder auch das Stadtgeschehen aufs Korn genommen. "Knall auf Fall – wir machen Fasnet im All!" hieß das Motto und entsprechend fanden die meisten der Aktionen auf der Bühne irgendwo in der Zukunft oder im Weltall statt. Den Auftakt des Programms bildeten die beiden Ampelmännchen von der Fußgänger-Ampel beim Rößle, die nun mit der Wiedereröffnung endlich wieder etwas zu tun haben. Aber sie beobachteten auch genau die Passanten und hatten hier lustige Anmerkungen. "Völlig losgelöst von der Erde" rauschte ein großes Raumschiff mit zahlreichen Astronauten auf die Bühne, gesteuert von Kapitän James C Wirck alias Christof Winker, der von diesem Raumschiff aus den Zunftball moderierte.

Er freute sich über den guten Besuch, konnte allerdings nur zwei Stadträte begrüßen. Mitleid hatte er mit Bürgermeister Josef Herdner, der den Abend in Neukirch verbringen musste. Vor allem aber, so Christof Winker beim großen Finale, war er beeindruckt, dass in diesem Jahr alle Gruppen der Zunft am Ball beteiligt waren. Sein besonderer Dank galt Dagmar Ganter für die Federführung.

Die Spättle hatten sich den Narrenbrunnen als Thema auserkoren, dessen Figuren zum Leben erweckt wurden und manches rund um den Brunnen, der offensichtlich zum Weltkulturerbe werden soll, zu berichten hatten. Genervt zeigten sie sich von der Schnitzeljagd der Studenten zu Semesterbeginn und spotteten über das Furtwanger Weinfest ohne Reben oder immer dieselben Stadtführer in verschiedenen Kostümen.

Zu sehen und zu hören war der Zunftchor, der mit einem humorvollen Vortrag von "Ich seh den Sternenhimmel" für Heiterkeit sorgte.

Vom Mars kamen dann die (Fuhr-)Kigele: sie waren in vier Wunderfurzkisten (die an die vier Wunderfitzkisten erinnerten) unterwegs, die an verschiedenen Stellen in der Stadt landeten. Sie verkleideten sich als typische Furtwanger, wie beispielsweise als ewiger TV-Vorsitzender oder als Bürgermeister mit seiner Kappe. Bei einer Führung durch die Stadt fanden sie aber auch zwei alte Objekte, wobei die Marsianer nichts von Denkmälern und Erinnerungen halten: logischerweise wurden das Nusser-Haus und die Alte Post pulverisiert. Und

Schließlich zogen die Astro-Hanseli ein, Weißnarren aus dem Jahr 2050. Sie trafen am Narrenbrunnen die beiden letzten Furtwanger Studenten, denn die Stadtverwaltung hatte es nicht geschafft, die Hochschule zu halten. Auch sie spotteten über hiedene Furtwanger Persönlichkeiten, zum Beispiel Professor Manfred Kühne mit seiner Märklin-Forschung oder seine Frau Dr. Lioba Kühne, die ihre Praxis schließen musste, weil die Patienten wegen der ewigen Wartezeit zu aggressiv wurden. Auf jeden Fall, so waren sie sicher, wird Odin Jäger das Gebäude der Hochschule aufkaufen, ebenso die übrig gebliebenen Furtwanger Gastwirtschaften. Allerdings nicht das "Bad", wo die Bad-Rosi noch immer den Jungen im Weg stehe. Auch Besuch bekam sie an ihrem Brunnen von Bürgermeister Herdner, Rainer Faude, Fahrschul-Maier und Professor Kühne.

Nicht zuletzt trat das Damen-Ballett der Hexen mit dem Altersheim-Tanz auf und das Männerballett mit seinem wilden Westen. Als Gäste tanzte die Stauseegarde Linach. Für Stimmung sorgte die Guggemusik Hörsturz und schließlich gab es viel Beifall für eine Gruppe Tänzerinnen von den Philippinen für ihre rasante Darbietung.