Beim Fest zu Ehren der "Gottesmutter von Fatima" gedenkt die Stadt des Kriegsendes / Kapelle 1948 eingeweiht

Von Stefan Heimpel

Furtwangen. Mit einem besonderen Inhalt verbunden ist das Fest Maria Himmelfahrt, 15. August, für die Stadt Furtwangen: an diesem Tag wird traditionell an das Gelübde erinnert, aufgrund dessen 1947 und 1948 die Fatimakapelle erbaut wurde.

Auch in diesem Jahr findet, gutes Wetter vorausgesetzt, an der Fatimakapelle wieder ein Festgottesdienst im Freien statt.

An Maria Himmelfahrt 1948 wurde die Kapelle feierlich eingeweiht. Damit wurde ein Gelübde erfüllt, das in den letzten Monaten des Zweiten Weltkrieges gegeben wurde.

Wie in der Urkunde für den Grundstein einst festgehalten wurde, hatte die Pfarrgemeinde mit Pfarrer Simon am 24. September 1944, die Front rückte immer näher, feierlich gebetet und gelobt, "dass die Gottesmutter von Fatima uns der Heimat und die Heimat uns erhalte und wir zum Danke ein Heiligtum errichten wollen". Gegen Ende April 1945 wurde die Situation für Furtwangen extrem bedrohlich, 30 000 deutsche Soldaten wollten sich gegen die Alliierten verteidigen. Doch in der Nacht zum 25. April 1945 zogen sämtliche Truppen ab, und die Stadt wurde am gleichen Tag kampflos den Franzosen übergeben. Wider Erwarten gab es keine Verluste an Menschenleben noch irgendwelche Sachschäden.

1946 wurde von der Kirchengemeinde der Bau einer Kapelle zu Ehren der "Gottesmutter von Fatima" beschlossen. 1947 wurde der Grundstein gelegt und 1948 am Fest Maria Himmelfahrt wurde die neue Kapelle eingeweiht. Dabei wurde dieser Bau in einer Zeit großer Not und auch mit sehr viel Eigenleistung der Furtwanger Bürger erbaut.

Der Festgottesdienst an Maria Himmelfahrt bei der Fatimakapelle hat Furtwangen schon eine lange Tradition. Pfarrer Paul Demmelmair hat diese Tradition, nachdem sie einige wenige Jahre unterbrochenen war, wieder aufgenommen. Auch in diesem Jahr wird dieser Festgottesdienst wieder um 9.30 Uhr bei der Fatimakapelle stattfinden. Und in guter Tradition wird die Stadtkapelle Furtwangen den Gottesdienst musikalisch begleiten. Im Anschluss an den Gottesdienst wird dann noch eine neue, von Pfarrer Paul Demmelmair eingeführte Tradition gepflegt: die Kolpingfamilie versorgt die Gottesdienstbesucher mit Weißwürsten und Brezeln sowie Getränken, um für diese Feier noch einen weltlichen Abschluss zu bieten.