Zwei, die miteinander durch dick und dünn gegangen sind: Fritz Funke (links) und Roland Wehrle. Foto: Heinig Foto: Schwarzwälder-Bote

Der ehemalige Sparkassendirektor scheidet aus den Gremien der Nachsorgeklinik aus

Von Birigit Heinig

VS-Tannheim/Furtwangen. Der Abschied in den Ruhestand von Fritz Funke als Mitbegründer der Deutschen Kinderkrebsnachsorge – Stiftung für das chronisch kranke Kind – und Kämpfer für den Bau der Nachsorgeklinik in Tannheim war sehr emotional.

19 Jahre lang war der 75-Jährige Aufsichtsratsvorsitzender der Klinik-GmbH, mehr als 15 Jahre lang Vorsitzender des Stiftungsrates und zuletzt dessen Stellvertreter. Der ehemalige Sparkassendirektor von Furtwangen war einer der Ersten, der Roland Wehrle Anfang der 1980er-Jahre bei der Idee für eine familienorientierte Rehabilitationstherapie für krebs-, herz- und mukoviszidosekranke Kinder und Jugendliche unterstützte – damals noch auf der Katharinenhöhe oberhalb von Furtwangen. Das tat er, wie Wehrle in einem ausführlichen Rückblick verdeutlichte, auch in schweren Zeiten.

Lange stand die Finanzierung einer neuen 44-Millionen-D-Mark-Klinik auf der Kippe. Doch Funke habe mitgekämpft und letztlich – als "Fels in der Brandung" - mitgesiegt, sagte der Klinik-Geschäftsführer. Mit sympathischer Offenheit berichtete Funke von seinen ersten Schritten auf die kranken Kinder zu. Angst habe er gehabt, ihnen zu begegnen, doch als er feststellte, "dass sie lachen", sei das für ihn immer der Antrieb gewesen, sie in ihrer Lebensfreude zu unterstützen. Die Entscheidung für den Bau einer neuen Klinik sei richtig gewesen, sagte Funke, denn dies sei ein Ort, an dem die vom Schicksal weniger bedachten Kinder und Jugendlichen das bekommen, was ihnen andernorts vorenthalten wird – eine Rehabilitation im Kreise der Familie. Ortsvorsteherin Helga Eilts erinnerte an schwere Zeiten, als ein Großteil der Tannheimer gegen das Projekt auf ihrer Gemarkung war, konnten sie mit der Krankheit Mukoviszidose doch nichts anfangen. Inzwischen stehe die Klinik seit November 1997 und sei, so sein Nachfolger im Aufsichtsrat, Horst Mehl, auch der gewaltige Schuldenberg nahe Null. Dank Fritz Funke, der mit "Gelassenheit, Gottvertrauen und einer guten Portion Sturheit" sein Ehrenamt ausgefüllt habe. Dafür wurde der Träger des Bundesverdienstkreuzes zum Ehrenvorsitzenden ernannt.