Pfarrer Paul Demmelmair entzündet die Osterkerze am Osterfeuer vor der Pfarrkirche und sie dann mit der brennenden Kerze in die dunkle Kirche ein. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Osternacht: Altkatholische und evangelische Gemeinde segnen Osterkerzen / Vier Taufen im Gottesdienst

Furtwangen (sh). Der Gottesdienst zur Osternacht fand in der alt-katholischen Pfarrkirche zusammen mit der evangelischen Gemeinde statt, gemeinsam gefeiert von Pfarrer Joachim Sohn von der alt-katholischen Pfarrgemeinde und Prädikantin Gabriele Sander-Bauer von der evangelischen Kirchengemeinde.

Den Auftakt bildete die Segnung der Osterkerzen am Osterfeuer vor der Pfarrkirche. Gleich vier große Osterkerzen wurden dort geweiht für die beiden alt-katholischen Kirchen in Furtwangen und Gütenbach sowie die evangelischen Kirchen in Furtwangen und Vöhrenbach. In seiner Predigt ging Pfarrer Joachim Sohn darauf ein, dass nichts und niemand Jesus bei seiner Auferstehung festhalten konnte.

Selbst die Bewachung des Grabes änderte daran nichts. So wie Jesus den Jüngern über die Frauen, die zuerst ans Grab kamen, ankündigte, dass er sie in Galiläa sehen werde, so forderte Pfarrer Sohn die Mitfeiernden auf, selbst nach ihrem Galiläa zu suchen, wo sie Jesus begegnen. Solche Erfahrungen der Gottesnähe und Gottesbegegnung könnten die Menschen ja in den unterschiedlichsten Situationen ihres Lebens machen.

Am Ostersonntag fand der alt-katholische Gottesdienst in der gut besuchten Gütenbacher Pfarrkirche statt. Hier betrachtete Pfarrer Sohn mit der Gemeinde die unterschiedlichen Arten, wie Menschen zum Grab kamen: von Maria von Magdalena, die die Apostel holen sollten, über Petrus, der in das Grab hineinging aber nichts verstand, bis zu Johannes, der verstand und glaubte. Am Ostermontag fand der alt-katholische Gottesdienst dann in Furtwangen statt mit anschließendem Ostereierfrühstück im Gemeindesaal.

Nach der gemeinsamen Osternacht fanden in der evangelischen Kirchengemeinde am Sonntag und Montag in den beiden Gottesdiensten gleich vier Taufen statt. In ihrer Osterpredigt ging Prädikantin Gabriele Sander-Bauer auf die Frauen aus der Nachfolgegemeinschaft Jesu ein, die den Jüngern die frohe Botschaft verkünden, dass Jesus lebt. Diese Botschaft, dass Gottes Liebe trägt durch den Tod hindurch und neu leben lässt, ist auch den Menschen heute zugesagt. Der Kirchenchor hatte, wie schon am Karfreitag, den Gottesdienst am Ostersonntag mitgestaltet, ergänzt durch ein Fagott-Duo. Im traditionellen Singgottesdienst am Ostermontag ging Pfarrer Lutz Bauer auf die Friedensbotschaft ein: Jesus wünschte bei seinem Erscheinen den Jüngern den Frieden, und diese Friedensbotschaft sei das Hauptgestaltungsmerkmal auf der Osterkerze der Kirchengemeinde.