Volksbank will jedoch erst mit Interessenten für die historischen Bestandteile sprechen / Garagen bereits abgebaut
Von Marc Eich
Furtwangen. Rein theoretisch könnte der Abriss Nusser-Hauses bereits beginnen, denn der Volksbank Triberg liegt eine Abbruch-Freigabe seitens des zuständigen Landratsamtes vor. Jedoch bemüht man sich derzeit noch, historische Bestandteile des Gebäudes zu veräußern.
Wird das Nusser-Haus komplett abgerissen oder werden Teile des Gebäudes wieder verwendet? Bevor diese Frage nicht geklärt ist, werden die Abrissbagger nicht anrollen – dies erklärt Manfred Kuner, Vorstandssprecher der Volksbank Triberg, die im Besitz des als Denkmal ausgewiesenen Gebäudes ist. "Wir sind für alles offen aber halten uns an das Versprechen, dass wir mit Interessenten Kontakt aufnehmen, die denkmalgeschütztes Material wiederverwenden möchten", sagte Kuner gegenüber dem Schwarzwälder Boten.
Deshalb sei momentan auch noch nicht absehbar, wann mit dem Abriss in der Gerwigstraße begonnen werden kann. Aktuell steht die Volksbank nach Aussage Kuners mit mehreren Interessenten für den historischen Dachstuhl in Kontakt, die ihn möglicherweise reaktivieren möchten. Aber auch seitens der Stadt gibt es wohl Überlegungen, den Dachstuhl touristisch zu nutzen und an anderer Stelle als Überdachung wieder zu verwenden. Konkrete Pläne liegen aber noch nicht vor.
Daher ist man bei der Volksbank parallel dabei, an verschiedenen Stellen Angebote einzuholen, "für den Fall, dass wir den Abbruch komplett übernehmen werden", erklärt der Vorstandssprecher. Sicher sei: Bevor die Bagger anrollen, werde man frühzeitig darüber informieren.
Für Verwirrung habe lediglich der Abbau der Garagen gesorgt. "Diese haben wir verschenkt, aber mit dem neuen Besitzer nicht abgesprochen, wann er sie abbauen kann", entschuldigt sich Kuner dafür, dass dadurch der Eindruck entstanden sei, dass man bereits mit dem Abbruch des gesamten Gebäudekomplexes begonnen habe.
Die Volksbank Triberg plant bekanntlich, nach dem Abriss an dieser Stelle einen dreistöckigen Neubau mit rund 30 kleineren Studentenappartements zu errichten. Viele Furtwanger sprachen sich für den Erhalt des Hauses aus, auch der SWR berichtete Anfang Juli in der Landesschau über das umstrittene Vorhaben.