Fotoshooting mit Danuvius (von links): Bürgermeister Josef Herdner, Narrenpräsident Roland Wehrle, der Furtwanger Zunftmeister Christof Winker, die grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun, Landrat Sven Hintersee und Künstler Wolfgang Eckert freuen sich über die Runderneuerung der "einzig wahren Donauquelle" auch als Touristenattraktion. Foto: Kommert Foto: Schwarzwälder-Bote

Einweihung: Festakt am deutlich aufgewerteten Ursprung der Breg / Skulptur als neue Touristenattraktion

2888 Kilometer lang ist die Donau – von der Mündung im Schwarzen Meer bis zurück zur "einzig wahren Quelle", dem wasserreicheren und längeren der beiden Quellflüsse, der Breg in Furtwangen. So hatten es Professor Ludwig Öhrlein und seine Frau Irma einst geschrieben.

Furtwangen. " Der Zusammenfluss zweier Flüsse kann niemals eine Quelle sein", hatten die beiden Wissenschaftler klar erkannt. Mehr als zwei Jahre sollten vergehen, etwa 150 000 Euro, knapp 15 000 gab der Naturpark dazu, mussten ausgegeben werden von der Idee bis zur feierlichen Einweihung der deutlich aufgewerteten Bregquelle, "der einzig wahren Donauquelle", betonte Bürgermeister Josef Herdner anlässlich des Festaktes.

Zahlreiche Besucher, darunter mehrere Kreisratsmitglieder, Sven Hinterseh als Landrat des Quellenkreises, die grüne Landtagsabgeordnete Martina Braun und eine Abordnung der Furtwanger Narren mit dem Narrenpräsidenten Roland Wehrle werteten das Ereignis auf. Zahlreiche Völker würden durch den Fluss verbunden – so viele, wie dies kein anderer Strom auf der Erde schaffe, erinnerte Bürgermeister Josef Herdner die Besucher. Er freue sich darüber, dass der gesamten Gemeinderat die Aufwertung der Quelle stets mitgetragen hatte. "Somit konnten wir diese touristische Attraktion schaffen, die auch für Menschen mit Handycap besuchbar ist", sage er mit einem Strahlen.

Man wolle sich nicht messen mit dem Prunk der Donauquelle in fürstlichem Besitz. "Wir wollten nichts Nachgemachtes, sondern etwas ganz Eigenes aufbauen", erklärte Herdner. Was natürlich angesichts der unglaublichen Wassermenge der Quelle auch nicht wirklich gegangen wäre. Dennoch halte er aufrecht, dass hier, nur wenige Meter von der Europäischen Wasserscheide entfernt, die wahre Donauquelle entspringt. "Der Streit ist auch viel zu schön, als dass man ihn beenden könnte", hatte auch einst das Narrengericht Stockach entscheiden – nachdem der damalige Ministerpräsident des Landes, Erwin Teufel, vor dem Narrengericht zugeben musste, dass der Zusammenfluss zweier Flüsse eigentlich keine Quelle ist.

Ein Dank gehe auch an die Grundstückseigentümer, die Familien Dold, Weiß und Öhrlein. Nun ist an der Quelle unterhalb des Kolmenhofs eine Informationstafel aufgestellt, zudem erinnert ein Granitblock an die beiden Erforscher. Der Flussgott Danuvius, geschaffen vom Neukircher Künstler Wolfgang Eckert, wacht über die Quelle. Schon 2015 sei er in einer kleinen Runde vor Ort gewesen, erzählte Eckert. Damals sei alles offen gewesen. "Machen Sie etwas, vielleicht eine Figur oder so", lautete damals der Auftrag an ihn. So habe er geforscht und sei auf die Römer gestoßen, die natürlich die Donau ebenfalls kannten – und so sei er auf Danuvius gekommen. Daher machte er sich an eine allegorische Flussdarstellung, an dessen Ende nun die künstlich gealterte Bronzefigur des lässig zwischen kleinen Felsblöcken liegenden Gottes liege. Er ging auf die recht lange Geschichte der Entstehung vom Modell zur fertigen Skulptur näher ein, die den Preis von 65 000 Euro rechtfertigt.

Der Dank sowohl des Künstlers als auch des Bürgermeisters galt allen Beteiligten, vom Bauhof über das Bauamt und den Stadtrat bis hin zur Architektin. Er habe eine vorzügliche Zusammenarbeit aller Beteiligten erleben dürfen. Wer Roland Wehrle kennt, weiß, dass er bei diesem Thema nicht an sich halten kann (und will). In gereimter Form gab er zur Kenntnis, dass er kaum glauben könne, dass nun endlich, nach so langer Zeit, die wahrhaftige Quelle ihre Ehre erhält, die Wiege der Donau. Ausführlich ging er auf das berühmte Narrengericht ein. Niemand könne die Donau besingen, der nicht wisse, wo sie wirklich entspringt. Dabei wisse doch jedes Kind, "Brigach und Brege bringen die Donau zuwege".

Der Furtwanger Narrenchef Christof Winker überreichte dem Bürgermeister etliche Urkunden. Untermalt wurde die Einweihung von der Stadtkapelle Furtwangen, die Sturm und Regen trotzte und mit dem "Hoch Badnerland" abschloss. Im Anschluss gab es im Kolmenhof einen Umtrunk.