Gut besucht war der Filmabend zur Woche der Demenz im Furtwanger Guckloch-Kino. "Vergiss mein nicht" heißt der Dokumentarfilm über das Leben mit einer dementen Mutter. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder-Bote

Demenzwoche: Pflegestützpunkt gibt Tipps

Furtwangen. An die 50 Besucher konnte Günther Bäuerle zum Film "Vergiss mein nicht" im Guckloch-Kino willkommen heißen. Zur Woche der Demenz zeigten die Furtwanger diesen Dokumentarfilm, in dem eine an Demenz erkrankte Frau eineinhalb Jahre lang begleitet wurde.

Der Regisseur David Sieveking ist der jüngste Sohn der Familie, er zog das Fazit: "Aus der Tragödie meiner Mutter ist kein Krankheits- sondern ein Liebesfilm entstanden, der mit melancholischer Heiterkeit erfüllt ist." Der Film zeigte Szenen aus dem Familienleben mit der dementen Mutter. Die Krankheit gab den Anlass, sich auch mit der Vergangenheit der einstmals politisch aktiven Frau zu befassen. Zu sehen waren Momente des Einverständnisses, Augenblicke voller Liebe und Humor ebenso wie Probleme und Überlastung der Angehörigen im Alltag.

"Es ist faszinierend, dass sich die Familie überhaupt auf diesen Film eingelassen hat", betonte der Guckloch-Vorsitzende Günther Bäuerle. Dem berührenden Film schloss sich eine Gesprächsrunde mit Simone Moosmann an, die den Pflegestützpunkt des Schwarzwald-Baar-Kreises in Furtwangen vertrat. Sie riet, die Pflege dementer Angehöriger ebenso wie von Familienmitgliedern, die aus anderen Gründen Hilfe benötigen, auf viele Schultern zu verteilen. "Nehmen sie private und professionelle Hilfe in Anspruch", ermutigte sie. Ob Pflege zu Hause möglich ist, ob ein Pflegeheim besser ist, das müsse in jedem Einzelfall entschieden werden. Der Pflegestützpunkt biete eine neutrale Beratung an.

Demenz ist ein Oberbegriff für altersbedingte Krankheiten, Alzheimer ist eine davon, beantwortete Simone Moosmann Fragen aus dem Publikum. Es gebe gute Testmethoden, um Demenz beizeiten zu erkennen und zu behandeln. Freilich sei die Krankheit nicht heilbar, dennoch könnten Symptome gebessert und der Verlauf verzögert werden. Aber "Patentrezepte gibt es nicht", betonte die Fachfrau. Jeder Mensch sei anders, die Krankheitsverläufe seien recht unterschiedlich.

Nach dieser Gesprächsrunde nutzten noch zahlreiche Besucher die Gelegenheit zu einem Einzelgespräch mit Simone Moosmann.