Christian Dilger (links) und Ottmar Herrmann von der Feuerwehrabteilung Furtwangen füllen das Tanklöschfahrzeug am Hydranten beim Rettungszentrum für die nächste Wasserlieferung auf. Foto: Larzhal Foto: Schwarzwälder-Bote

Trockenheit: In den Außenbereichen sind zahlreiche Quellen so gut wie ausgetrocknet / Hoffen auf Regen

Die seit Monaten anhaltende Trockenheit sorgt zunehmend für Probleme. Inzwischen muss sogar die Feuerwehr einspringen, um die Trinkwasserversorgung zu sichern.

Von Ramona Larzhal

Furtwangen. Strahlend blauer Himmel, an sonnigen Plätzen klettern die Temperaturen deutlich auf zweistellige Werte – die Mehrheit der Bevölkerung hat sich über das strahlende Herbstwetter gefreut. Doch der Regen ist seit Monaten weitgehend ausgeblieben. Obwohl mittlerweile viele Bäche nur noch wenig Wasser führen, kommt das Wasser nach wie vor aus dem Wasserhahn und das sogar mit dem gewohnten Druck.

Versorgung der Stadt bleibt dank Investitionen noch stabil

Während das städtische Wassernetz sei noch stabil sei – dank etlicher Investitionen in den letzten Jahren – ist die Lage in den Außenbereichen alles andere als rosig, sagt Herbert Dold von den Technischen Diensten der Stadt. Wo die Häuser und Höfe nicht an das öffentliche Wassernetz angebunden sind, wie etwa in Linach, Teilen von Neukirch, Schützenbach oder im Katzensteig, beziehen die Bewohner ihr Wasser von eigenen Quellen, die jedoch mehr und mehr versiegen.

Vor allem die Landwirte in diesen Bezirken leiden stark unter den ausbleibenden Niederschlägen und sind zunehmend verzweifelt, wissen nicht mehr weiter. Was tun, wenn die Tiere bald ganz in den Stall müssen und jede Kuh rund 80 Liter Wasser täglich trinkt.

"Das Problem ist nicht nur die aktuelle Trockenperiode. Viele Quellen haben sich seit der Trockenheit im Jahr 2003 nicht mehr richtig erholt", erklärt Klaus Merz von der Freiwilligen Feuerwehr Furtwangen. Die Erde sei wie ein Schwamm, der das Wasser aufsaugt. Dieses läuft dann weiter in die Gesteinsschichten und kommt somit in die Quellen. "Es müsste schon mal 14 Tage durchgehend regnen, damit sich eine ausgetrocknete Quelle wieder einigermaßen erholen kann", sagt er. Täglich ist die Feuerwehr mit dem großen Tanklöschfahrzeug unterwegs und füllt in den Außenbezirken die großen Behälter und Tanks, die eigentlich mit Quellwasser gespeist werden. 15 Euro kostet eine Lieferung mit 2000 Litern Wasser. Seit September sind die sechs Wehrmänner, die diese Arbeit komplett ehrenamtlich ausführen, unterwegs. "Mittlerweile machen wir bis zu vier Fahrten pro Tag, vor allem abends, und natürlich auch am Wochenende", erzählt Feuerwehrmann Christoph Müller. "Viele Hausbesitzer machen sich wirklich Gedanken wegen ihrer Situation, kaufen zum Beispiel größere Tanks, die auch teilweise direkt am Haus aufgestellt werden und machen es uns somit einfacher. Bei manchen werden wir auch noch verpflegt. Andere dagegen rufen nur an und nehmen unsere Arbeit als selbstverständlich an."

Das ist es jedoch nicht. In anderen Gemeinden hat die Feuerwehr längst ihre Einsätze gestoppt, wie etwa in Tennenbronn, da die Feuerwehr ja kein Wasserlieferant sei. Probleme sieht man bei der Feuerwehr, wenn der Winter mit Schneefall einsetzt. Die meisten Quellen und auch die Behälter seien mitten im Wald. Bisher sind alle Wege passierbar und alle Quellen damit erreichbar. Dies könne sich bei Glatteis oder Schnee schnell ändern. so hoffen vor allem die Landwirte auf einen ordentlichen Landregen. Der könnte die gegenwärtige Lage erheblich entspannen.