Der Probenraum der Musikformation "Die Jungen Egerländer" ist durch den Brand auf absehbare Zeit nicht mehr zu nutzen. Foto: Kienzler

Technischer Defekt als Ursache für Brand vermutet. Orchester Junge Egerländer sucht dringend neue Übungsstätte.

Furtwangen - Ein Brand hat am Samstagvormittag in der ehemaligen Robert-Gerwig-Schule den Proberaum der Musikformation "Die Jungen Egerländer" gewütet und das Zimmer zerstört. Menschen kamen nicht zu Schaden. Jetzt sucht die Kapelle dringend eine neue Übungsmöglichkeit.

Ein Passant, so Gesamtkommandant Manfred Hoch, habe den Brand in der Baumannstraße gegen 7.45 Uhr bemerkt und über eine Autofahrerin die Feuerwehr alarmiert. Zu diesem Zeitpunkt waren schon Fensterscheiben aufgrund der großen Hitze geborsten.

Die Wehr rückte mit 25 Einsatzkräften und fünf Fahrzeugen an, darunter auch die Drehleiter. Mit dabei auch die Führungsgruppe C, die aus Wehrleuten aus dem Bregtal besteht. "Als wir ankamen, war starker Rauch und Flammen zu sehen, aber Personen befanden sich zu diesem Zeitpunkt keine im Gebäude", so Hoch gestern gegenüber dem Schwarzwälder Boten.

Der Atemschutztrupp verschaffte sich durch die verschlossene Tür Zugang zum Gebäude und dem etwa 40 Quadratmeter großen Raum. Mit Wasser bekämpften die Einsatzkräfte die Flammen und konnten so Schlimmeres verhindern. Es kam der glückliche Umstand hinzu, so der Kommandant, dass das Feuer keine Nahrung mehr fand und quasi erstickt sei. Mit einem Hochdrucklüfter bliesen die Einsatzkräfte den heftigen Rauch durch die Fenster und sorgten dafür, dass sich der Qualm nicht ausbreitete.

Ungewöhnlich viele Einsätze verzeichnet die Wehr derzeit. "In diesem Jahr ist richtig was los, so was habe ich bislang noch selten in den Ferien erlebt". Der Küchenbrand auf dem Raben und der Einsatz in der ehemaligen Schule gehörte dabei zu den größeren Aufgaben.

Geschockt und frustriert zeigte sich gestern der musikalische Leiter der Jungen Egerländer, Timo Hieske. "Ich war gerade auf dem Wochenmarkt, als ich einen Anruf bekam, dass es in unserem Probelokal brennt", berichtet er. Er sei mit weiteren Musikern sofort hingefahren. Vor Ort gaben sie zunächst bereitwillig Polizei und Feuerwehr Auskünfte. Aufgrund der Brandentwicklung seien sich Wehr und Polizei einig gewesen, dass der Auslöser des Feuer vermutlich ein technischer Defekt eines Elektrogeräts war.

Im Raum bot sich Timo Hieske und seinen Kollegen ein trostloser Anblick. Elektrogeräte und Kopierer wurden zerstört, herumliegende Noten und Wände angekokelt. Die Trompete des jungen Dirigenten überstand das Feuer zwar leicht lädiert, dafür wurden CDs und wertvolle Erinnerungsstücke ein Raub der Flammen. Der Notenschrank, eine teure Tuba und ein Trommel überstanden zumindest den Brand. "Alles was Stromleitungen oder Steckdosen betrifft, ist verschmort", beschreibt Timo Hieske. Auch wenn der materielle Schaden überschaubar sei, kommt er auf einen hohen vierstelligen Betrag.

Timo Hieske und seine jungen Egerländer proben seit etwa fünf Jahren in dem Zimmer. "Der Übungsraum war perfekt", so Hieske. Jetzt hat das erfolgreiche Orchester ein massives Problem: Gegen Ende des Jahres waren Studioaufnahmen geplant und nach dem Brand stehen die 23 Musiker mit ihrem Dirigenten ohne Probemöglichkeit da. "Wir brauchen jetzt dringend erst mal einen Raum oder eine Garage, wo wir die übrig gebliebenen Sachen unterstellen können, ein Übungsraum irgendwo im Bregtal wäre natürlich super", hofft der Dirigent auf schnelle Hilfe. Wer der Kapelle helfen will, kann sich mit Timo Hieske unter Telefon 0151/27 00 68 83 in Verbindung setzen.