In einem rasanten Sprechgesang von Patienten und Mitarbeitern wurden die verschiedenen Angebote der Katharinenhöhe dargestellt. Fotos: Heimpel Foto: Schwarzwälder-Bote

Katharinenhöhe: Zahlreiche Gäste kommen zu Eröffnung / Schicksale machen betroffen

Bei der großen Feier zur Eröffnung des neuen Anbaus an die Rehabilitationsklinik Katharinenhöhe wurde noch einmal umfangreich die Arbeit des Hauses erläutert und demonstriert.

Furtwangen. Auch Musik und Unterhaltung gehörte dazu. So wurde das Programm eröffnet von der Katha-Band mit dem Liedermacher Raphael Gottlieb. Auch die Kinder der Gruppe "Kinderplanet" wirkten hier mit, später waren die Patienten und Mitarbeiter mit einem Sprechgesang zu sehen und zu hören.

Dabei ging es ebenfalls um die Arbeit in der Klinik. Zwei Wanderer zeigten sich erstaunt über die vielen Einrichtungen und Angebote vom Hochseilgarten bis zur neuen Bowlingbahn, was dann von verschiedenen Truppen in einem Sprechgesang-Wettstreit dargestellt wurde und für viel Heiterkeit sorgte.

Enge Verbundenheit

Die Bedeutung dieser Rehabilitation für krebskranke Kinder und ihre Familien machte aus der Sicht einer Akutklinik Thomas Klingebiel, Direktor der Kinder-Universitätsklinik Frankfurt und zugleich Vorsitzender des Fördervereins Katharinenhöhe, deutlich. Seit 30 Jahren, damals noch an der Kinderklinik Tübingen, ist er mit der Katharinenhöhe eng verbunden. Und immer wieder hört er auch in der Klinik begeisterte Berichte von Patienten über die Arbeit in der Furtwanger Klinik. Dies könne eine Akutklinik niemals leisten.

Die Vernetzung der Arbeit in der Katharinenhöhe machten dann Vanessa Disch vom pädagogischen Team, Traumatherapeutin Monika Ruthhardt und Kinderarzt Jörn Andreae zusammen mit "Rudi Rabe" deutlich. Schon in den Kindergruppen versucht man, die Erfahrungen aus Klinik und Reha aufzuarbeiten und dies in enger Zusammenarbeit mit den Therapeuten und Ärzten. Eine große Hilfe für die Kinder sei dabei, so Andreae, die Kuscheltier-Sprechstunde: Hier erscheinen die Kinder mit ihren Lieblingsknuffis, lassen sie bei verschiedenen Krankheiten behandeln und erfahren so, dass sie vor Untersuchung und Behandlung keine Angst haben brauchen.

Und diese Erfahrung wirkt dann auch bei der Untersuchung der Kinder sehr positiv. Wie wichtig die Reha für die ganze Familie ist, machte mit Georgias Zacharias ein Vater deutlich: Bei einem Arztbesuch wegen Kopfschmerzen der kleinen Tochter erhielten sie die niederschmetternde Diagnose "Hirntumor", die Operation musste noch am gleichen Tag stattfinden. Und dann zeigte sich, dass dieser Tumor nur eine Metastase einer über den ganzen Körper zerstreuten Krankheit ist.

Eineinhalb Jahre lang gab es für die Familie fast nur die Klinik, wochenlange unsägliche Schmerzen und sonstige große Belastungen. "Bei dieser Reha in der Katharinenhöhe haben wir endlich die Chance, den Krebs aus dem Kopf rauszukriegen." Jetzt können auch die Eltern wieder einmal etwas machen, was nichts mit der Krankheit zu tun hat, dazu kommt die Wohlfühlatmosphäre und die herzliche Betreuung in der Katharinenhöhe. "Die Katharinenhöhe ist ein Ort, wo man durchatmen und weiterleben kann", so die Einschätzung Theresa Bachmanns, die seit acht Jahren mit dem Krebs kämpft und hier immer wieder auf die Katharinenhöhe zurückgreifen kann.