Wind und Regen trotzen die Fahrer beim großen Schwarzwald-Bike-Marathon. Fotos: Kienzler Foto: Schwarzwälder-Bote

Athleten des Schwarzwald-Bike-Marathons geben bei Regen ihr Bestes / Volksfeststimmung am Gerwig-Platz

Von Michael Kienzler und Hans-Jürgen Kommert

Furtwangen. Die Biker kämpften sich durch Matsch und Nieselregen, bezwangen Anstiege und steile Abfahrten und mussten technische Pannen beheben, aber am Ende wurden sie im Ziel alle bejubelt: Der Schwarzwald-Bike-Marathon ging in seine 17. Auflage.

In mehreren Kategorien starteten 1566 Teilnehmer. Das selbst auferlegte Ziel von 1600 Starten wurde somit nur knapp verfehlt.

Den Anfang machten die Teilnehmer über 120 Kilometer um sieben Uhr in der Frühe. Für einen Großteil der rund 600 Helfer ging es gar schon zwei Stunden eher los: Ab fünf Uhr morgens war Startnummernausgabe, auch viele Vereine beteiligten sich als Helfer. "Das ist ganz sicher keine Selbstverständlichkeit, dem ist Respekt zu zollen", so Ferienlandgeschäftsführer Julian Schmitz über die vielen Freiwilligen. In seinem ersten Jahr in dieser Position zeigt er sich sehr beeindruckt von dem reibungslosen Ablauf dieser Veranstaltung. "Die ganze Raumschaft zieht an einem Strang", meint auch Heidi Spitz, Cheforganisatorin und Geschäftsführerin der Veranstaltung.

Die Strecke führte wetterbedingt durch so einigen Matsch. Viele Zuschauer trotzten gelegentlichem Nieselregen und feuerten die Sportler an. Besonders viel los war natürlich im Bereich des Ziels sowie auf der Katharinenhöhe, dort teilte sich die Strecken und die Teilnehmer konnten sich mit Zopf, Bananen oder Wasser stärken.

Dass der Bike-Marathon in der Region einen hohen Stellenwert besitzt zeigte nicht zuletzt die hohe Teilnehmerzahl. Richard Krieg übernahm die Aufgabe, die Sportler per Startschuss in die jeweiligen Rennen zu schicken. Auf der Strecke über 60 Kilometer traf man auch auf so einige Lokalprominenz: Die Skispringer Alexander Herr und Hansjörg Jäkle bewiesen, dass sie auch auf dem Mountainbike immer noch sportlich sind.

Besondere Applaus-Unterstützung bekamen die Damen, die die Langstrecken angegangen waren. Sie waren lange Zeit nur wenig hinter den führenden Männern unterwegs. Am Ende konnten sich die Herren aber deutlich absetzen. Damensiegerin Andrea Meier aus Eichstetten kam mit 5:25.52,6 Stunden fast eine Dreiviertelstunde nach dem Herrensieger Matthias Bettinger (4:42.06,0), konnte aber gegenüber der Zweitplatzierten Dame, Jana Zieschank aus Frankfurt, volle elf Minuten herausfahren.

Moderator Jens Zimmermann unterhielt auf dem Vorplatz der Hochschule den gesamten Tag über, plauderte, gab Zwischeninformationen – und führte auch durch die Siegerehrung. Katharinenhöhe-Geschäftsführer Stephan Maier nahm eine stattliche Summe in Empfang, da nach wie vor fünf Euro aus dem Startgeld jedes Starters an die Einrichtung gehen. Rund 1760 Starter ergeben wieder ein erkleckliches Sümmchen, das diesmal in den Erwerb von E-Bikes gehen soll. Einer der Patienten, Hannes Habel, hatte tatsächlich die 60 Kilometer unter die Pedale genommen und konnte ihn schließlich auch zu Ende fahren, nach der Vorgeschichte eine beachtliche Leistung.

Und auf dem Robert-Gerwig-Platz wurden dann ab 14 Uhr die Plätze knapp, denn für die Bürger Furtwangens ist der Schwarzwald-Bike-Marathon auch ein klein wenig Volksfest. Dafür sorgte nicht zuletzt wie in den Vorjahren die Band "Bluesquamperfect". Wie Seitens des DRK zu erfahren war, hatte es wieder einige Stürze auf der schweren Strecke gegeben, von denen die meisten aber ohne große Blessuren ausgingen, von blutenden Wunden und blauen Flecken abgesehen.

Und – auch Furtwangen selbst konnte sich über einen Sieger freuen: Markus Bauer, im vergangenen Jahr noch Zweiter über die lange Strecke, sicherte sich heuer den Sieg über die Halbdistanz.