Von Siegfried Kouba

Von Siegfried Kouba

Viele erinnern sich noch an den "Bregtäler", wie die Eisenbahn von Furtwangen nach Donaueschingen liebevoll genannt wurde.

Dass die Bregtalbahn nicht ganz in Vergessenheit gerät, dafür sorgt Robert Hönl. Der Autor ist begeisterter Eisenbahnfreund, gehört dem Verein "Modelleisenbahnclub Oberes Bregtal" (Mecob) an und ist beruflich als Professor an der hiesigen Hochschule bei der Fakultät Mechanical and Medical Engineering zu finden.

Hönl blickt in die Kindertage der Eisenbahn zurück, die mit der Dampflokomotive des Briten Richard Trevithick 1804 begannen. Die Entwicklung ging europaweit rasch voran und war für die Region mit dem Bau der Schienenanlagen von Donaueschingen nach Furtwangen im Jahr 1891 eine Sensation. Der vom Großherzogtum erwünschte industrielle Aufschwung für das "Armenhaus" war enorm.

Noch heute profitieren Handel, Gewerbe und Industrie davon. Das Buch beschreibt in mehreren Kapiteln historische und technische Entwicklung von der Dampf- zur Diesellok, die feierliche Eröffnung der Linie, den Bau von Bahnhöfen, aber auch Kuriositäten, wie "Schönenbach West" und den bedauerlichen Niedergang im Jahr 1972. Bestens ausgestattet und interessant ist die Bebilderung, die eine anschauliche Dokumentation darstellt. Das Fotomaterial zeigt die Linienführung, stattliche Gebäude, kleine Anlagen, Fahrkarten, den Bau des Furtwanger Bahnhofs, die Lok 332 vom Jahr 1892 oder einen MAN-Schienenbus mit Postwagen. Auch was in der Umgebung zu sehen war, wurde fotografisch festgehalten. Eine "virtuelle Fahrt" durch das Bregtal macht nochmals Halt an einzelnen Stationen. Wer das Buch liest oder anschaut, hält ein wichtiges Dokument in den Händen.

DAS BUCH Robert Hönl "Bregtalbahn" Sutton Verlag Erfurt, 96 Seiten, 18,95 Euro