Sie ist eine fleißige Dirigentin und Organistin mit Leib und Seele: Edeltraud Kienzler. Ihre Leidenschaft für Musik entflammte früh. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Kirchenchordirigenten: Edeltraud Kienzler hat eine lange Ausbildung absolviert, bevor sie Chorleiterin wird

Edeltraud Kienzler, Leiterin des Kirchenchors, spielt Orgel mit Leib und Seele. Seit sie 15 Jahr begleitet sie wöchentlich zwei Gottesdienste. Neben den "Klassikern" haben es ihr die Stücke ganz von ganz bestimmten Komponisten angetan.

Furtwangen-Rohrbach. Sie bezeichnet sich selbst als "Hobbymusikerin": Edeltraud Kienzler aus dem Furtwanger Ortsteil Rohrbach. Sie spielt mit Leib und Seele Orgel und leitet den Kirchenchor von St. Johann. Bemerkenswert, dass in dem kleinen Dorf ein Chor mit sechs Männerstimmen, vier Sopranen und fünf Altistinnen existiert.

Lange Zeit war Manfred Kimmig Dirigent, bis Edeltraud Kienzler das Amt übernahm. Jeden Donnerstag ab zwanzig Uhr wird geprobt. Die Dirigentin fühlt sich wohl, man hat Freude miteinander und bestens ist die Kameradschaft. Die Chorleiterin wurde 1974 geboren, war noch unter Rektor Robert Scherer an der Friedrichschule und machte den Realschulabschluss 1990. Früh lernte sie bei Edgar Grieshaber Melodica spielen.

Ihre Oma wollte das Klavier in der Schönenbacher "Schmitte" retten und ein Enkel sollte spielen. Edeltraud nahm sich Unterricht bei der Klavierlehrerin Freia Hermann. Daneben spielte sie Melodica und Akkordeon.

Gutes Gespür für passende Musiken

Der Vater der Dirigentin regte an, Orgel zu lernen, denn Nachwuchs wurde gesucht. An der Jugendmusikschule und bei Renate Duffner wurde ihr viel Technik und umfangreich Literatur beigebracht. Das "große Zittern" gab es, als sie auf Wunsch von Pater Flaig während der Fastenzeit zum Kreuzweg spielen sollte. Doch alles klappte.

Mittlerweile sammelte sie viel Erfahrung und entwickelte ein gutes Gespür für passende Musiken. Mit rund 15 Jahren begleitete sie wöchentlich zwei Werktagsmessen und gestaltete die Gottesdienste am Samstagabend mit. Gelegenheit zum Üben fand sie nach Absprache mit Raymund Koslik und Pfarrer Urs Keller in der evangelischen Kirche. Zwischenzeitlich belegte sie den C-Kurs, wurde in Theorie und Praxis bei den Kirchenmusikern Stephan Rommelspacher und Johannes Götz unterrichtet und kam 1993 zum Abschluss.

Neben "Klassikern" liebt sie englische Komponisten wie Alan Wilson, John Stanley oder Rosalie Bonighton. Obwohl sie die Befähigung zur Chorleitung erwarb, dachte sie: "Ich will nie Chorleiterin sein." Die Rohrbacher Sänger kamen auf sie zu. Sie entschloss sich, zuzusagen und ließ singen, was bereits der Chor bereits übte. Zwischenzeitlich konnte ihre eigenen Vorstellungen verwirklichen.

Geistliche Lieder standen an, ein "Gloria" von Alan Wilson wurde gesungen und ein 40-köpfiger Projektchor entstand zur 700-Jahr-Feier, bei der unter anderem "Lobe den Herren, meine Seele" erklang.

Momentan steckt man in den Vorbereitungen zum Kirchenkonzert am Sonntag, 26. November, das mit dem Handharmonika-Club "Edelweiß" gestaltet wird.

Die Kirchenchordirigenten des Oberen Bregtals sollen in einer Serie vorgestellt werden. Allen ist eines gemein: Sie wollen den Fortbestand des sakralen Gesangs garantieren.