Heinz Guhl ist der äteste der neuen Ratsmitglieder. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Heinz Guhl als neuer Gemeinderat spricht sich gegen "Entweder-Oder"-Entscheidungen aus

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Er ist der "Älteste der Neuen" im Furtwanger Gemeinderat. Beruflich stark eingebunden, will sich Heinz Guhl trotzdem in die Stadtpolitik einbringen.

Interesse am gesellschaftlichen Geschehen in Furtwangen hatte er schon lange. Jetzt stand er auf der Liste der SPD zur Gemeinderatswahl und wurde prompt gewählt.

Heinz Guhl wurde im Oktober 1955 in Fluorn-Winzeln geboren und wuchs dort auf. Er besuchte das Schramberger Gymnasium und schloss mit der mittleren Reife ab, um eine Lehre als Informationselektroniker zu beginnen.

1977 kam er nach Furtwangen, um Elektronik zu studieren und wurde danach Fertigungsleiter im Neukircher Betrieb der Firma Hanhart. 1990 machte er sich selbstständig und übernahm die Firma Hermann am Straßberg.

2001 zog er mit seinem Unternehmen in die Räume der Firma Herzog in der Weiherstraße. Der Betrieb für Präzisionsschleiftechnik beliefert nahezu sämtliche metallverarbeitenden Betriebe in Furtwangen. Wieso ein Unternehmer der SPD angehört ist rasch erklärt: Guhl trat mit 17 Jahren in die Partei ein. Die gemeinde Fluorn gehörte zum Wahlkreis des Abgeordneten Erhard Eppler. Ein persönliches Treffen mit Willy Brandt war für ihn prägend. Das beeindruckende Erlebnis bewegte ihn, als Betriebsrat tätig zu sein. Er steht voll hinter der Sache und hat sich nicht nur als Listenfüller zur Verfügung gestellt, sondern möchte interessiert die Belange der Stadt vorwärts bringen. Ihm liegt vor allem daran, dass kommunalpolitische Aussagen umgesetzt werden und wünscht sich, dass die Bürger diese akzeptieren. Deshalb sollten Entscheidungen, die die Allgemeinheit angehen, ausführlich erläutert werden.

Um nahe an die kommunalpolitischen Themen heranzukommen, nimmt Heinz Guhl an einer Schulung des Städtetages teil, die beim Landratsamt durchgeführt wird.

Deutlich ist seine Haltung zur Windenergie, die er aus ökologischer Sicht nur befürworten kann und die Energiewende fordert.

An der bisherigen Diskussionsweise aller Beteiligten stört er sich, da die Windkraftgegner keine Alternativen aufzeigen. Guhl liebt keine persönlichen Anschuldigungen.

Er schätzt die Position der Städte und Gemeinden als maßgebend ein und erinnert sich an die Zeiten der Proteste gegen das Kernkraftwerk Wyhl, wo der Bürgerwille zum Zug kam. Es bedürfe jetzt einer sachgerechten Entscheidung, in der ein Für und Wider abgewogen werden und nicht nur ein " Entweder- Oder" gelten soll.

Die Freizeit von Heinz Guhl ist knapp bemessen. Häufig muss er in seinem Kleinbetrieb auch am Wochenende schaffen. Zu seiner Entspannung und zur Freude anderer widmet er sich dem Theaterspiel und ist bei der Laienspielgruppe St. Cyriak im Einsatz. Vergangenes Jahr verkörperte er einen Domkapitular und diesmal wird er als Straßenarbeiter der Stadt agieren.

Wenn es die Zeit zulässt, setzt er sich auf sein Motorrad mit Seitenwagen, um mit seiner Frau Spritztouren zu unternehmen und Landschaften zu erkunden. Zum "Wochenendspaß" tragen auch seine vier Enkel bei.