Ein hörenswertes, homogen musizierendes Quintett ist "neoBrass" mit (von links): Rainer Benner, Takako Yamanoi, Sebastian Patzelt, Andreas Spiegelhalder und Fynn Müller. Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Neujahrskonzert: Frank Rieger und Bläserquintett "neoBrass" feiern Erfolg in der Stadtkirche St. Cyriak

Von Erfolg gekrönt war das Neujahrskonzert von Frank Rieger an der Orgel und dem Bläserquintett "neoBrass" in der bestens besuchten Stadtkirche St. Cyriak.

Furtwangen. Der vom Lions Club Triberg-Schwarzwald geförderte Markstein zum Jahresbeginn hat Fuß gefasst und kann zur Tradition werden. Festliche Musik boten das Bläserquintett mit Fynn Müller und Rainer Benner (Trompeten), Andreas Spiegelhalder (Posaune), Takako Yamanoi (Horn) und Sebastian Patzelt (Tuba) sowie der Organist.

Das in die Ecksätze der Suite von Traugott Fünfgeld eingebettete Programm war gerundet und wurde von der "Highland Cathedral" als Zugabe getoppt. Die erfahrenen Musiker boten saubere Blasmusik und virtuose Orgelkunst. Gemeinsam erklangen Allegro und Finale des Offenburger Bezirkskantors. Durchgängig waren die Themen zu hören, erklangen rasche Staccato-Orgelpassagen, schmetterten die Bläser, kam ein italienisch gefärbtes Legato herüber, belebten rassige Synkopen, war straffer Rhythmus zu spüren und strahlten die Schlussfermaten.

Britannische Herzen schlugen höher, als Elgars Marsch aus "Pomp & Circumstance" erklang, eine pfiffige Wiedergabe und Erinnerung an die "Proms" und das "Land of Hope and Glory". Treffend interpretiert, bestens an den kompositorischen Stilen orientiert und technisch ausgereift bot Frank Rieger Solowerke an der Klais-Orgel, so die "Litanies" des 1940 gefallenen Jehan Alain, ein vielschichtiges Werk in Melodik und Rhythmik unter des Komponisten Motto "die Vernunft erreicht ihre Grenze, nur der Glaube folgt ihrem Flug gen Himmel". Kontrastreich, angesiedelt zwischen Piano und Fortissimo, atemberaubenden Läufen, hingetupften Einwürfen, absteigenden Linien und choralhaften Momenten gestaltete Rieger das Allegro vivace der 5. Orgelsymphonie von Widor.

Musikalische Fantasie und Witz brachte er bei der Suite Caracteristique von Margaretha Christina de Jong ein. Das von Mozart her bekannte "Ah, vous dirai-je, maman" wurde im farbigen Finale variationsreich mit akzentuiertem Schluss entfaltet. Das Prélude gewann durch die "Vox humana", verspielt war das Scherzo mit Tremolo, im Dreiertakt bewegte sich die Pastorale und anmutig erklang das Intermezzo. Differenziertes, eingängiges und kongruentes Musizieren bewies "neoBrass" mit dem jazzig kolorierten, pikanten Largo aus Jacques Loussiers "Cheval de Feu", dem dreisätzigen Quintett des Russen Victor Ewald und dem Sting-Hit "Fields of Gold".