Wetter: Trockenheit der vergangenen zwölf Monate ist bislang ohne Beispiel

Extrem warm, extrem sonnig, aber immerhin mit annähernd mittelmäßigen Niederschlägen endete in Furtwangen der Juni. Recht ähnlich fällt auch die Bilanz zum Halbjahr aus: Es war warm, trocken und reich an Sonnenschein.

Furtwangen. Man hat sich fast schon daran gewöhnt: Beinahe jeder Monat endet inzwischen mit überdurchschnittlichen Temperaturen. Der Juni kam an der Wetterstation auf dem Kussenhof auf einen Mittelwert von 15,9 Grad und war damit um 3,2 Grad zu warm.

In der Wetterstatistik, die bis 1979 zurückreicht, steht der vergangene Monat damit auf Rang drei – nur in den Jahren 2003 (19,7 Grad) und 2002 (16,0 Grad) war der Juni noch wärmer. Bundesweit, so teilte der Deutsche Wetterdienst dieser Tage mit, war der Juni der viertwärmste seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Temperaturmessungen.

Am wärmsten war es in Furtwangen am 22. Juni, als die Wetterstation 28 Grad registrierte. Es gab sieben sogenannte Sommertage mit Spitzenwerten von mindestens 25 Grad; normal sind im Furtwanger Juni 3,7 solcher Tage. Am kältesten war es in diesem Jahr in den Morgenstunden des 8. Juni mit 1,5 Grad. Ein solcher Wert aber ist nicht ungewöhnlich, in früheren Jahren hatte es im Juni wiederholt schon Frost bis minus 1,5 Grad gegeben.

Nachdem bereits die Monate Februar, März und Mai in Furtwangen sehr warm waren, lag das erste Halbjahr 2017 um 1,4 Grad im Plus und damit auf Platz sieben in nunmehr fast 40 Beobachtungsjahren.

Hohe Temperaturen gehen einher mit viel Sonnenschein

Die hohen Temperaturen der letzten Wochen gingen einher mit viel Sonnenschein. Auf 187 Kilowattstunden pro Quadratmeter belief sich die monatliche Einstrahlung, die damit auf Augenhöhe lag mit den bisherigen Spitzenwerten der Jahre 2000, 2003, 2006 und 2014. Gemessen am langjährigen Mittelwert lag der Überschuss im vergangenen Monat bei rund 18 Prozent.

Betreiber von Solaranlagen können zur Jahresmitte eine gute Bilanz ziehen: Mit 666 Kilowattstunden pro Quadratmeter lag die Einstrahlung in den ersten sechs Monaten um 12 Prozent über dem Normalwert. Auffallend dabei war, dass ausnahmslos alle Monate bisher den langjährigen Durchschnittswert zumindest knapp übertrafen.

Einige heftige, zum Teil auch mit Gewitter begleitete Regenfälle, sorgten dann dafür, dass der Juni immerhin einen Teil der von der Natur dringend benötigten Wassermengen brachte. Mit 135 Litern Niederschlag pro Quadratmeter kam der vergangene Monat annähernd an den langjährigen Mittelwert von 138 Liter heran. Gewitter wurden vor allem am 1. und am 16. Juni verzeichnet.

Und doch ist es noch viel zu trocken, Im gesamten ersten Halbjahr summierten sich die Niederschläge auf lediglich 753 Liter pro Quadratmeter, womit das Jahr 2017 bisher nur 83 Prozent seiner üblichen Regenmenge erzielte. Für die Natur ist das auch deswegen inzwischen kritisch, weil bereits das zweite Halbjahr 2016 das trockenste Halbjahr seit Beginn der Aufzeichnungen war.

In den vergangenen zwölf Monaten sind auf Furtwangen gerade einmal 1185 Liter Niederschlag pro Quadratmeter niedergegangen, was nur 65 Prozent der normalen Menge bedeutet. Somit fehlten dem Boden im Verlauf eines ganzen Jahres mehr als 600 Liter Regen.