Prominenz bei Uhrenhändler-Empfang (von links): die Bürgermeister Rolf Breisacher (Gütenbach) und Josef Herdner (Furtwangen), der Erste Landesbeamte, Landrats-Stellvertreter Joachim Gwinner, der Ladtagsabgeordnete Karl Rombach sowie Landtagspräsident Guido Wolf (beide CDU) Foto: Kouba Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister Josef Herdner dankt bei Empfang der Uhrenhändler allen Beteiligten

Von Siegfried Kouba

Furtwangen. Zum großen Erlebnis für Einheimische und Gäste wurde der Uhrenhändlerempfang am Freitagabend. Gegen das Wetter war man mit Zelten gewappnet. Als Hauptredner konnte Landtagspräsident Guido Wolf gewonnen werden. Für musikalische Unterhaltung und Tanz sorgte die Band Wombats mit internationalen und vor allem irischen Klängen. Ein wirklicher Höhepunkt war der Auftritt der Compagnyia La Tal aus Spanien.

Bürgermeister Josef Herdner würdigte bei seiner Begrüßung die "u(h)rige Idee", aus der ein Hit wurde, angefangen vor 30 Jahren mit einem kleinen Ausstellerkreis bis zu den heute mehr als 140 Händlern. Enorm sei die wirtschaftliche Entwicklung aus der Uhrenindustrie gewesen und die Wirkung auf Hochschule, Wissenschaft und Technik. "Wir freuen uns, Gastgeber zu sein", meinte der Bürgermeister, denn die Nachfrage aus aller Welt sei groß. Herdners besonderer Dank galt den Veranstaltern, allen voran Jacques Barthillat, der HFU, dem Uhrenmuseum und den Sponsoren. Erfreut war er über die Spende eines Chronographen der Firma Hanhart aus Gütenbach, und dankbar war er den "ewig jungen Alten Jungefere" für die Bewirtung.

Landtagspräsident Guido Wolf meinte, Politiker gingen mit der Zeit ohne Positionen aufzugeben. Er lobte die Stadt Furtwangen als "Mekka", wo die größte Uhrenbörse Europas stattfinde und viele Interessierte hin pilgern. Dabei gehe es nicht um Spekulation, sondern um Erhalt von Schätzen klassischer Uhrenmechanik. Er lobte die weitsichtige Landespolitik, die die Fachhochschule (HFU) entstehen ließ. Wolf unterstrich, dass Furtwangen und die Region das Überrolltwerden der Uhrenindustrie gut gemeistert habe, denn "es braucht Herkunft und Zukunft, um die Herausforderungen der Globalisierung und des demografischen Wandels zu bewältigen".

Jacques Barthillat als Vertreter des veranstaltenden Vereins Uhr & Kultur dankte allen Mitwirkenden, die zum Gelingen der Uhrenbörse beitrugen und erinnerte an Höhepunkte ebenso wie an Unregelmäßigkeiten der vergangenen Zeit, die er maßgeblich geprägt hatte. Rund 500 Meter laufende Wände mussten von rund zehn Leuten aufgestellt werden. Barthillat freute die finanzielle Entwicklung und die mittlerweile internationale Bedeutung der Börse, verbunden mit der HFU, deren Räume umfangreich genutzt werden können. Die Nachfrage ist riesig. Erst in den letzten Tagen hätten sich weitere 20 Händler gemeldet, sogar aus Syrien kam eine Anfrage. Angenehm seien die persönlichen Kontakte und lobenswert seien Händler, die schon mehr als 25 Jahre mit machen.