Erfahrungen der ersten Jahres sollen in Fragebogen Niederschlag finden / Auch Einwohner Gütenbachs beteiligt
Furtwangen (sh). Seit fast einem Jahr läuft der Bürgerbus, und dies mit wachsendem Erfolg. Für den Trägerverein war dies der Anlass, sich mit einer Fragebogen-Aktion an die Bevölkerung zu wenden.
Fast 40 000 Kilometer hat der Bürgerbus inzwischen auf seinen drei Linien zurückgelegt. Im Jahr 2014 hatte der Bürgerbus in siebeneinhalb Monaten 5600 Fahrgäste, im ersten Quartal 2015 waren es weitere 1670 Fahrgäste.
Noch in der Hauptversammlung hatte Vorsitzender Rainer Engel die Erwartung geäußert, durchschnittlich 1,5 Personen je Fahrt zu befördern. Die aktuellen Zahlen zeigen aber schon eine deutlich bessere Resonanz: 2,1 Personen je Fahrt. Allerdings sind 20 Prozent der Fahrgäste Schwerbehinderte, die kostenlos befördert werden. Hier gibt es allerdings eine Erstattung der entgangenen Einnahmen durch das Land.
Nach einem Jahr will man nun aber das bisherige Angebot einmal überprüfen und vor allem auch neue Vorschläge sammeln. Der Fragebogen wurde deshalb sehr ausführlich gehalten und bietet auch viel Möglichkeit, eigene Ideen zu notieren. 5100 Fragebögen werden in der kommenden Woche an die Haushalte in Furtwangen und Gütenbach verteilt. Damit werden auch die Bürger aus den Furtwanger Ortsteilen und aus Gütenbach befragt, die bisher noch nicht den Bürgerbus nutzen können.
Dies sei aber, so Rainer Engel, auch sehr schwierig, da hier reguläre Buslinien berührt werden, was eigentlich nicht möglich ist. Rainer Engel geht davon aus, dass einige Wünsche, die Ortsteile anzuschließen kommen werden, auch von Gütenbach wurden bereits ein entsprechendes Anliegen geäußert. Dies werde aber schwierig umzusetzen sein und sei aufgrund der vollen Auslastung des aktuellen Bürgerbusses auch mit nur einem Fahrzeug nicht zu leisten.
Dennoch sollen alle Bürger von Furtwangen und Gütenbach auf jeden Fall mit diesem Fragebogen ihren Eindruck von Bürgerbus festhalten und auch neue Vorschläge machen. Denn für den Bürgerbus-Verein stellt sich immer wieder die Frage, ob das Angebot auch tatsächlich der Nachfrage entspricht.
Ganz wesentlich wird es bei dem Ergebnis dieser Befragung auch darum gehen, wie in Zukunft die Linienführung verlaufen soll. Sicherlich ist die eine oder andere Haltestelle nicht sinnvoll und könnte aufgegeben werden, an anderer Stelle würde möglicherweise dringend eine neue Haltestelle gebraucht. Ebenso geht es um Fragen der Tarifgestaltung oder den Verkauf von Mehrfahrtenkarten.
Größere Veränderungen sind nach Einschätzung von Rainer Engel in absehbarer Zeit beim Bürgerbus nicht geplant, sondern es gelte, den aktuellen Betrieb zu optimieren. Man sei aber grundsätzlich für jeden Vorschlag offen. Daher hofft der Bürgerbus- Verein auf eine rege Teilnahme an der Fragebogen-Aktion.
Der Bürgerbus-Fragebogen ist auf jeden Fall anonym gehalten. Im ersten Teil geht es dabei um Fragen wie Alter und Wohnort. Der zweite Block fragt, ob der Bürgerbus genutzt wird und für welchen Zweck. Ganz wichtig ist die Frage nach den Haltestellen: "Würde ich den Bürgerbus nutzen, wenn es in meinem Wohngebiet eine Haltestelle gäbe?", ist beispielsweise eine solche Frage.
Nicht zuletzt geht es auch um die Fahrpläne und ihre Verständlichkeit. Immer wieder schildern gerade ältere Nutzer Probleme beim Lesen der Fahrpläne, auch hier will man das Angebot optimieren. Ebenso sollen die Bürger angeben, ob die Betriebszeiten des Busses ausreichen, ober ob er beispielsweise abends länger fahren sollte. Beim Thema Fahrpreis kann man auch notieren, welche weiteren Fahrkarten man sich wünscht, beispielsweise eine Monats- oder eine Jahreskarte. Die letzten Fragen richten sich dann nach dem Bus selbst, seiner Sauberkeit, der Zufriedenheit mit den ehrenamtlichen Fahrern und der Öffentlichkeitsarbeit.
Den ausgefüllten Fragebogen sollte man bis zum 16. Mai im Bürgerbus selbst, im Rathaus oder im Bürgerbüro Furtwangen abgeben. Die Ergebnisse werden dann umgehend ausgewertet, veröffentlicht und bei der Hauptversammlung des Bürgerbus Vereins am 10. Juni vorgelegt.
Furtwangen (sh). Ein wichtiges Thema für den Bürgerbus ist das Sponsoring durch Werbung im und auf dem Bus. Im Fahrzeug ist seit einiger Zeit ein Monitor installiert, auf dem Informationen und Werbung eingeblendet werden können, wobei der Kunde beispielsweise ganz genau wählen kann, vor welcher Haltestelle seine Informationen erscheinen sollen: also das Sonderangebot vom Hackfleisch, kurz bevor der Bus an der Metzgerei hält.
Ebenso wichtig ist aber auch die Werbung auf der Außenseite. Der aktuelle Werbevertrag für die komplette Außenhaut, mit einer Bank geschlossen, läuft zum 30. Juni 2016 aus. Dann plant der Bürgerbus-Verein, die Außenhaut in verschiedene, auch unterschiedlich große Werbeflächen einzuteilen, die dann einzeln vergeben werden.
Suche nach Werbeträgern läuft
Damit aber zum 1. Juli 2016 die Werbung auch auf dem Bus angebracht werden kann, muss bereits jetzt mit der Vermarktung begonnen werden, wie Rainer Engel erläuterte. Interessenten an einer solchen Werbung, sei es auf dem Monitor oder auf der Außenseite des Busses, können sich an den Verein wenden