Im Gespräch über Furtwanger Vorzüge und Nachteile beim Bürgercafé (von links): Bernhard Scherzinger, Susanne Hässler, Antje Jäger und Ines Hülsmann. Foto: Hajek Foto: Schwarzwälder-Bote

Stadtentwicklung: Furtwanger wünschen sich bezahlbaren Wohnraum und schön gestaltete Ortseingänge

Ideen, Wünsche und Vorstellungen wurden beim Bürgercafé im Furtwanger Rettungszentrum gesammelt.

Furtwangen. Die Diskussion, geleitet von Susanne Hässler von der Kommunalentwicklung, gehörte zwar zum Stadtsanierungskonzept Wilhelmstraße – Baumannstraße – Gerwigstraße, diskutiert wurden aber Probleme und Zielvorstellungen für die gesamte Stadt.

In Gruppen werden Fragenkomplexe besprochen

Bürgermeister Josef Herdner hieß die Besucher willkommen, verabschiedete sich dann aber, denn der Abend war dem "freien Gedankenaustausch" gewidmet. In fünf Gruppen wurden vier Fragenkomplexe besprochen, die Susanne Hässler vorbereitet hatte. Es ging dabei um die Lebensqualität in der Stadt, die Frage nach dem Wohnraum, die Gestaltung des Ortsbildes sowie die Möglichkeiten von Freizeit, Kultur und Vereinsleben.

In vielen Punkten gab es Übereinstimmung, zum Beispiel wurde bemängelt, dass es an bezahlbarem Wohnraum für junge Familien fehlt. Die Konkurrenz zwischen Studenten und Familien ist groß. Auch das Angebot an barrierefreien Wohnungen für Senioren im Stadtzentrum sei zu gering, hieß es. "Sozialen Wohnungsbau gibt es in Furtwangen nicht mehr, die Stadt hat ihre Wohnungen verkauft", kritisierte Odin Jäger. Als "top" wurden dagegen Kinderbetreuung und Schulwesen eingestuft.

Gesunde Umgebung und relativ große Sicherheit wurden ebenfalls als Pluspunkte genannt. Furtwangen sei keine Touristenstadt, hob Fritz Funke hervor. Die Stadt werde vielmehr von Industrie und Hochschule geprägt. Er plädierte dafür, die Ortseingänge entsprechend zu gestalten. Auch Stefany Lambotte forderte eine ansprechende Gestaltung der Ortseingänge als "Spiegelbild der Gemeinde".

Ines Hülsmann sprach "unser liebstes Stiefkind Stadtgarten" an und forderte, dass mit dem Kriegerdenkmal etwas geschehen müsse.

Ausführlich wurde das Vereinsleben diskutiert. Zunehmen erschweren Vorschriften die ehrenamtliche Arbeit, wurde wiederholt kritisiert und mit Beispielen belegt. Freilich hat die Kommune keine Möglichkeiten, das zu ändern. "Angemessen zur Größe der Stadt" wurde das kulturelle Angebot Furtwangens gelobt. Die Ideen und Anregungen des Bürgercafés sollen nicht ungehört verhallen, verspracht Susanne Hässler. Vielmehr werden die Ergebnisse zusammengefasst und dem Gemeinderat zur Diskussion in öffentlicher Sitzung zur Verfügung gestellt.