Verhandlung vor Amtsgericht / Angeklagter inzwischen in Therapie

Oberes Bregtal (leo). Nachdem seine Besuche am Spielautomaten nicht das erhoffte Geld brachten, sondern nur noch höhere Schulden, ist ein junger Mann aus der Region auf die schiefe Bahn gekommen. Nun stand er vor dem Amtsgericht.

Er hatte eine normale Jugend hinter sich. Trotzdem verfiel er dem Rausch der Spielsucht an Automaten. Wie er vor dem Amtsgericht in Villingen sagte, konnte er den Automaten nicht widerstehen – auch dann nicht, als sich gravierende Folgen in seinem familiären und beruflichen Umfeld einstellten. Geld hatte er keines und so versuchte er an Bares zu kommen: Diebstahl, Abheben von einem fremden Sparkonto, Abheben mit fremder Scheckkarte.

Er missbrauchte das Vertrauen nahestehender Personen. Jetzt stand er vor dem Richter und beteuerte, dass er endlich Schluss machen wolle mit diesen Geschichten. Er habe seit April keinen Automaten mehr angerührt. Er sei aus eigenem Entschluss in eine Suchtberatung mit anschließender Therapie gegangen und habe bis heute durchgehalten. Sein Chef würde ihm sogar frei geben, damit er zur Therapie gehen könnte.

Die Staatsanwältin beantragte zwei Jahre und sechs Monate Haft. Doch bei einer eventuellen Haftstrafe wären die früheren Bewährungstrafen verwirkt und eine längere Haft fällig gewesen.

Damit war die Verteidigerin nicht einig. Sie plädierte auf eine nochmalige Bewährungsstrafe. Damit sei hier besser geholfen. Einerseits sei ihr Mandant auf gutem Weg zur Besserung. Er könne dann seinen angerichteten Schaden wieder gutmachen und seine Therapie zu Ende führen.

Der gleichen Meinung war auch das Gericht. Es verurteile den Angeklagten zu zwei Jahren Haft und einer fünfjährigen Bewährung. "Bringen Sie eine Struktur in ihr Leben. Nehmen Sie die Hilfe eines Bewährungshelfers an, denn allein schaffen Sie es nicht", meinte der Richter abschließend.