Ob das umfangreiche bürgerschaftliche Engagement in Furtwangen durch eine Koordinationsstelle besser zusammengeführt werden könnte, erörterte eine studentische Gruppe. Bürgermeister Josef Herdner (links) begrüßt die Initiative und den Arbeitskreis im Rettungszentrum. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Soziales: Bürgerschaftliches Engagement / Ehrenamt im Wandel / Transparenz eine wichtige Voraussetzung

Furtwangen. Wie bürgerschaftliches Engagement in Furtwangen besser koordiniert werden könnte, erörterten Studierende des Studiengangs Angewandte Gesundheitswissenschaften der HFU, der Arbeitskreis Sozialraum, Vereinsvertreter, Stadtverwaltung und Stadträte.

Kein Zweifel bestehe darin, dass viel bürgerschaftliches Engagement vorhanden ist, doch könnte dies vor allem im sozialen und kulturellen Bereich besser koordiniert werden. Angeregt hat das Projekt die Arbeitsgruppe "Bürgerschaftliches Engagement im Kontext der Sozialraumkonferenz", besetzt mit Andrea Klausmann von der Caritas Beratungsstelle, Petra Rist von der Beratungsstelle des LRA für Eltern, Kinder und Jugendliche sowie Susanne Brodbeck vom Landratsamt.

Stefan Selke, betreuender Professor, erläuterte den Wandel des Ehrenamtes, das nun auch in gesellschaftliche Normen gezwängt und effizient gestaltet werde. Fünf Studierende stellten die Ergebnisse ihrer Studienarbeit vor, vor allem die Wirkstatt in St. Georgen nahmen sie als gelungenes Beispiel. Das Ehrenamt habe Probleme, da sich Menschen nicht fest binden wollen und zu wenig Überblick über Angebote bestehe. Als Vorteile nannten sie gutes städtisches Klima, eine Begegnungsstätte, Vereine würden entlastet und Initiativen stärker vernetzt. Die Herausforderung bestehe in der Finanzierung und der Suche nach qualifiziertem Mitarbeiter und geeigneten Räumen.

Die Integrationsbeauftragte der Stadt Furtwangen, Bernadette Burt, gab einen kurzen Einblick in ihre vielseitigen Tätigkeiten.

In anschließenden Workshop galt es, Ideen und Voraussetzungen zu sammeln. Generell bestand kein Zweifel daran, dass solch eine Koordinierungsstelle sehr sinnvoll sei, doch ob sie beim Hauptamt der Stadt verankert sein soll, wurde ebenso diskutiert wie das mögliche Aufgabenspektrum und die nötige Qualifikationen des Mitarbeiters. Räumlichkeiten und Finanzierung waren weitere zu bearbeitende Themen. Diskutiert wurde vor allem, dass zunächst zusammengeführt werden soll, was es überhaupt an Angeboten, Initiativen und Arbeitskreisen gibt. Mehr Transparenz sei wichtige Voraussetzung für die Koordination. Hauptamtsleiter Marcel Schneider arbeite derzeit daran, die Öffentlichkeitsarbeit zu verbessern und die Homepage der Stadt zu überarbeiten.

Schlussendlich war die "Schwarmintelligenz" gefragt, die nächsten Schritte zur Umsetzung festzulegen, damit die Initiative nicht im Sand verläuft. Der Bedarf für eine solche Stelle soll eventuell beim Ehrenamtsempfang der Stadt ermittelt werden. Ein Organigramm soll das Angebot und die zuständigen Ansprechpartner aufzeigen. Zudem soll errechnet werden, was so eine Stelle kosten würde und wie sie finanziert werden könnte.