Furtwanger Helfer müssen geländetaugliches Fahrzeug anschaffen / Zahl der Einsätze steigt immer weiter an

Von Stefan Heimpel

Furtwangen. Die Furtwanger Bergwacht hofft auf Unterstützung: Das inzwischen 20 Jahre alte Fahrzeug muss ersetzt werden. Doch es gibt weder von staatlichen Stellen noch von der Bergwacht entsprechende Zuschüsse. Die Anschaffung in Höhe von rund 80 000 Euro muss die Furtwanger Gruppe schultern.

Gerade die Bergwacht Furtwangen hat als einzige Bergwacht im ganzen Schwarzwald-Baar Kreis eine große Bedeutung, was nicht zuletzt an den hohen Einsatzzahlen erkennbar ist. Sie verfügt schon immer über zwei Fahrzeuge. Einen neuen Wagen stellte vor kurzem das Land Baden-Württemberg im Rahmen des Katastrophenschutzes, heute Bevölkerungsschutz, zur Verfügung.

Aber, so erläutert Vorsitzender Rainer Probst, die Ausstattung des Fahrzeugs hat natürlich das Land gewählt und ist entsprechend einfach gehalten. Für die vielfältigen Einsätze reiche das aber nicht aus. Ein Fahrzeug im Bevölkerungsschutz werde natürlich nicht so oft benötigt und müsse im Normalfall auch nicht unter schwierigen Bedingungen im Gelände arbeiten. Und das sei bereits das erste Problem: Dieses Fahrzeug hat nur ein Allrad-Getriebe, das mit den unwegsamen Waldwegen im Hochschwarzwald nicht zurechtkommt. So müsse für den neuen Wagen bereits nach einem schwierigen Einsatz eine neue Kupplung für 2000 Euro eingebaut werden, auf Kosten der Bergwacht.

Sowohl das Land wie auch die Bergwacht-Landesleitung seien sich dessen bewusst, dass ein solches Fahrzeug für den Bevölkerungsschutz nicht unbedingt für die typischen Schwarzwald-Einsätze ausreichend ist. Bisher verfügte die Bergwacht Furtwangen auch über ein zweites, entsprechend ausgestattetes Fahrzeug, doch nach 20 Jahren im Dienst werden die Reparaturen unverhältnismäßig teuer. Also muss ein neues Fahrzeug angeschafft werden.

Wesentlicher Punkt ist ein spezielles Getriebe, mit dem man auch im schwierigsten Gelände fahren kann. Seien es Waldwege rund um Furtwangen oder die Zufahrten zum Triberger Wasserfall und zum Schwarzwaldbahn-Pfad. Immer wieder wird die Bergwacht gerufen, um Menschen in Not zu helfen. Und als einzige Bergwacht im ganzen Kreis ist sie für ein riesiges Gebiet auch noch über die Kreisgrenzen hinaus zuständig.

Speziell für Furtwangen kommt dazu, dass die Bergwacht dank ihrer kurzen Alarmzeiten auch im Rettungsdienst in der Region von Bedeutung ist. Wenn der Furtwanger Rettungswagen im Einsatz ist, sind die Helfer der Bergwacht bei Rettungseinsätzen als First Responder oder als Transportdienst für den Notarzt gefragt. 15 Helfer dieser schnellen Einsatzgruppe können jeden Tag 24 Stunden lang durch die Leitstelle alarmiert werden. Die Einsatzzahlen steigen drastisch an. 2013 waren es nur 40 Einsätze im Jahr, 2014 waren es 74 Alarmierungen. Und in diesem Jahr bis Ende Mai kamen bereits rund 60 Einsätze zusammen, um Leben zu retten. Und so hofft Probst, dass diese Fahrzeugbeschaffung auch entsprechend von vielen Seiten unterstützt wird, um auch in den nächsten Jahren helfen zu können.

Weitere Informationen: www.bergwacht-schwarzwald.de