Über die Windkraft diskutieren Aktive der Siventis mit Bürgern auf dem Furtwanger Wochenmarkt. Im Bild (von links): Elisabeth Pfaff, Benjamin Kienzler, Norbert Straub, Ulrich Bremauer, Karin Kohler, Felix Duffner und Petra Riest. Foto: Hajek

Bürgerinitiative: Anlagen auf dem Rappeneck und in Linach fraglich. "Siventis" vermisst Unterstützung.

Furtwangen - Enttäuscht sind die Mitglieder des "Siventis"-Bürgerwindprojektes über das vorläufige Aus ihrer Windkraft-Pläne auf dem Rappeneck und dem Linacher Höhenrücken.

Doch sie geben nicht auf, erläuterte Ulrich Bremauer auf dem Furtwanger Wochenmarkt. Vielmehr machten sie ihre Pläne und Vorstellungen interessierten Bürgern deutlich.

Keinerlei Unterstüzung der Kommunen

Man werde nochmals Fachgespräche mit dem Landratsamt führen, leider erfahre die "Siventis" keinerlei Unterstützung der betroffenen Kommunen Furtwangen und Vöhrenbach. "Man will uns nicht", bedauerte Bremauer. In keinem der beiden Gemeinderäte habe die Bürgerinitiative trotz mehrfacher Bitten die Gelegenheit bekommen, ihre Pläne vorzustellen. Geplant hat die Bürgerinitiative je vier Windenergieanlagen pro Standort. Sie sind jetzt in Frage gestellt. Die neuen Gutachten, von den Gemeinden in Auftrag gegeben, stellten vermehrte Rotmilan-Überflüge sowie einen Wespenbussard im Bereich Linach fest und vermuten Rotmilan-Revierzentren im Rappeneck-Bereich. Dabei seien die Bereiche Linach und Rappeneck nur in einem relativ kurzen Zeitraum untersucht worden, so Bremauer.

Der von "Siventis" beauftragte Gutachter habe dagegen die Vögel rund 200 Tage lang beobachtet. Das Landratsamt schlug nun vor, ein weiteres Gutachten zu erstellen. Den Gutachter bestimmt das Landratsamt, die Kosten sollen dagegen die Windpark-Initiatoren tragen, rund 40.000 Euro pro Standort.

Die Zeit drängt, denn ab 2017 ändert sich das EEG (Erneuerbare Energien Gesetz) zum Nachteil der Windstrom-erzeuger. Deshalb werden die Initiatoren zunächst das Gespräch mit dem Landratsamt suchen. Mit den geplanten Windkraftanlagen könnten, wie Benjamin Kienzler darlegte, jährlich bis zu 65 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugt werden. Zum Vergleich: der Furtwanger Energiebedarf liegt bei rund 70 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.