Mateusz Budasz und Ariane Faller mit ihren beiden Kindern bei der Eröffnung ihrer Installation im Schaufenster in der Wilhelmstraße. Foto: Frank-Gauckler Foto: Schwarzwälder-Bote

Für vier Wochen ist die Kunstausstellung "Pocket Park" an zwei Standorten im Stadtgebiet zugänglich

Von Brigitte Frank-Gauckler

Furtwangen. Am Freitagabend wurden die beiden Ausstellungen unter dem Titel Pocket Park – im Schauraum der Gruppe "Kunst Hoch 5" in der Wilhelmstraße und eine begehbare Skulptur am Marktplatz – eröffnet.

Das Furtwanger Künstlerpaar Ariane Faller und Mateusz Budasz thematisiert mit einfachen Mitteln und Materialien Wesen und Ausstrahlung städtischer Räume.

Hannelore Frank von der Gruppe "Kunst hoch 5" begrüßte die Gäste zunächst vor ihrem Schaufenster und plauderte aus dem Nähkästchen. Ariane Faller verband sie bislang mit monochromen Farbflächen, Budasz war immer mit Fräse unterwegs und mit Linien im und auf Holz. Beide Kunstrichtungen sieht sie nun zusammenwachsen. Sie wünscht den Betrachtern, optisch Wege durch den Raum zu finden.

"Muss Kunst immer an der Wand hängen?" war eine zentrale Fragen des Künstlerpaares. Holzböcke und Stangen sind ineinander verkeilt, nichts ist verschraubt, sie holen die Strickbilder von der Wand und teils bemalte Pappkartons finden sich in der Installation, die abends durch Neonröhren illuminiert werden.

Danach zog der Kunstinteressierten-Tross weiter zum Marktplatz, wo auf der Schotterfläche eine begehbare Installation aufgebaut ist. Bürgermeister Josef Herdner begrüßte zahlreiche Gäste und Künstlerkollegen von Faller und Budasz. Er meinte, es solle der Kunst in Furtwangen mehr Raum gegeben werden. "Pocket Park" ist die Installation genannt, dies bezeichne brach liegende städtische Flächen, die durch Objekte oder Bepflanzung aufgewertet werden. So sind die enthaltenen Vogelbilder um den Marktplatz herum entstanden, so wurde die Umgebung ins Kunstwerk geholt, erklärte Ariane Faller. Das begehbare Häuschen mit aufgeklapptem Dach ist aus Paletten gebaut, teils weiß lackiert. Es entstand in etwa vier Stunden unter tatkräftiger Hilfe von Rolf Aigeldinger. Auch hier leuchtet abends ein Lämpchen.

Bei und zur Eröffnung spielten Daniel und Nicole Bachmann moderne klassische Musik auf Geige und Gitarre. Reden, Grußworte und Erläuterungen waren knapp gehalten, so konnte das Objekt bei Musik und Sektempfang der Stadt begangen und begutachtet werden. Einfache Holz-Materialien kombiniert mit Bildkörpern und Fotografien sollen Wesen und Ausstrahlung der Orte thematisieren.

Der "kleine Park" auf Zeit lädt die Furtwanger für vier Wochen ein, sich mit den Kunstwerken auseinanderzusetzen – die Künstler sind auf Resonanz gespannt. Am Sonntag, 19. Oktober, laden sie anlässlich des Kilwi-Markts um 16 Uhr zum Künstlergespräch ein.