Flottes Internet am Marktplatz will die Stadt anbieten. Jeder soll dann kostenlos in den Genuss dieses Dienstes kommen. Foto: Liebau

Stadt will kostenloses WLAN anbieten. Rat braucht noch Infos. Einloggen nur über E-Mail und Handynummer.

Furtwangen - Große Einkaufszentren haben es, viele Touristenhochburgen und sogar Camping-Platze: Freies Internet für alle mittels Funkübertragung. Nun soll auch am Furtwanger Marktplatz eine WLAN-Station errichtet werden. Der Gemeinderat hat aber noch Diskussionsbedarf.

Am Marktplatz sitzen, ein Eis schlecken und dann ein bisschen mit dem Smartphone im Internet surfen oder mit dem Notebook Büroarbeiten erledigen – gratis und mit flotter Geschwindigkeit. Was vor allem in Großstädten und Touristenzentren schon seit Jahren gang und gäbe ist, soll nun auch in Furtwangen Realität werden. Dazu will die Stadtverwaltung auf dem Marktplatz einer WLAN-Zone einrichten. Der Gemeinderat beriet darüber in öffentlicher Sitzung am Dienstag Abend.

Städte können sich durch die Erschließung des öffentlichen WLANs einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Städten verschaffen, argumentierte die Stadtverwaltung in ihrer Vorlage. Die Innenstadt Furtwangens würde damit attraktiver werden, auch in Hinsicht als Hochschulstandort Bürger, Touristen und Studenten sollen das Netz kostzenlos nutzen. Gerade als Hochschulstandort solle man so etwas vorhalten.

Digitale Freiheit hat auch ihre Grenzen

Allerdings gibt es trotz aller kabellosen Freiheit auch Einschränkungen, wie Bürgermeister Josef Herdner den Räten erklärte. Damit kein Schindluder getrieben wird und rechtswidrige oder jugendgefährdende Inhalte heruntergeladen werden können, wird die Telekom als Anbieter entsprechende Filter einsetzen. Auch ist die Nutzung nicht anonym. Wer sich einloggt, von dem wird die E-Mail-Adresse und die Handynummer abverlangt. Über SMS erhält der Nutzer dann innerhalb von Sekunden den Zugangscode.

Auch soll kein hemmungsloser Gebrauch möglich sein. So hat die Stadtverwaltung überlegt, ein monatliches Datenvolumen festzusetzen. Wird eine bestimmte Datenmenge überschritten, wird die Geschwindigkeit gedrosselt. "Wir wollen damit ausschließen, dass zum Beispiel Anwohner, die Empfang haben, sich darin einloggen und damit sich eigene Internetkosten ersparen" sagte Herdner.

Auf die Stadt kommen Kosten zu. So beläuft sich das Angebot der Telekom auf brutto 3549 Euro. Hinzu kommen noch Kosten für die Installation eine Blitzschutzes für die Antenne in Höhe von 300 Euro. Die monatlichen Kosten für den Internetzugang belaufen sich auf 46,12 Euro. Soll das Datenvolumen beschränkt werden, sind mit weiteren Kosten in Höhe von einmalig 300 Euro für diesen Dienst zu rechnen.

Der Gemeinderat hatte dazu einige Fragen. So wollte zum Beispiel Thomas Riesle (CDU) wissen, wie groß der Empfangsradius sei, das konnte die Verwaltung nicht genau sagen. Andreas Braun (FWV) meinte, dass das WLAN auch am Busbahnhof zu empfangen sein sollte, damit Wartende zum Beispiel Buspläne im Internet herunterladen können.

Manfred Kühne (CDU) hält die zur Verfügung stehende Datenmenge als viel zu gering: "Da werden fünf Seiten Internet geladen und das war’s dann". Allerdings ging aus der Sitzungs-Vorlage nicht genau hervor, welche Datenmenge das sein soll.

Grundsätzlich waren sich alle Fraktionssprecher einig, eine WLAN-Zone am Marktplatz einzurichten. Die Entscheidung wurde aber vertagt. In einer der nächsten Sitzungen will die Verwaltung die gewünschten Infos nachreichen.