"Es war kalt, sehr kalt, aber ich bin guter Dinge", sagte Andreas Fath zum Start. Foto: dpa

Andreas Fath startet in der Schweiz bei kalten Temperaturen Rhein-Durchquerung. 1230 Kilometer in vier Wochen.

 Tujetsch/Furtwangen - Füße, Hände und das Gesicht in eine Wanne voll Eiswürfel pressen – das komme dem Gefühl nahe, drei Minuten lang durch die Quelle des Rheins zu schwimmen. So beginnt das Abenteuer von Andreas Fath, dem Chemie-Professor von der Hochschule Furtwangen, der in vier Wochen rund 1230 Kilometer in dem Fluss schwimmend zurücklegen will.

»Es war kalt, sehr kalt, aber ich bin guter Dinge«, sagt Fath gestern direkt nach seinem Schwimmstart im Tomasee bei Tujetsch in der Schweiz.

Mit der Durchquerung des Tomasees, der gemeinhin als Rheinquelle gilt, ist Fath zu einem Schwimm-Marathon der ganz besonderen Art gestartet. Denn es geht dem Chemiker und Langstreckenschwimmer aus dem Schwarzwald gar nicht so sehr um die sportliche Herausforderung, die die gewaltige Schwimmstrecke von den Graubündner Alpen bis zur Nordsee darstellt.

Tatsächlich dreht sich beim Projekt »Rheines Wasser« alles um die Qualität des Rheinwassers, die der Forscher und sein Team unter verschiedenen wissenschaftlichen Fragestellungen untersuchen werden. »Ich schwimme gewissermaßen im Dienst der Wissenschaft«, erläutert der Hochschullehrer.

Ob er trotz Medienrummels, Klausurenphase und organisatorischer Angelegenheiten noch entspannen konnte? »Ich entschwimme dem Stress einfach, sagt 49-Jährige.

Ärgern dürfte Fath nur die Wetterlage entlang des Rheins. »Es ist eine ziemlich schlechte Woche, die er sich da ausgesucht hat«, sagt eine Sprecherin des Schweizer Wetterdienstes. Bis Ende der Woche rechnen die Meteorologen mit trübem, regnerischem und auch gewittrigem Wetter. »Er sollte unbedingt die Wettervorhersage beachten, denn bei Gewitter sollte man Wasser grundsätzlich meiden.« Ein Zwischenhoch am Freitag könnte seine Aussichten bessern.

Um sein Ziel in 25 Etappen zu erreichen, hat der Extremsportler täglich ein bis zwei Stunden im Freibad in der Kleinstadt Haslach im Kinzigtal (Ortenaukreis) trainiert, wo er mit seiner Frau und seinen drei Söhnen wohnt.