Ulrike Klumpp ist am Samstag im Rathaus offen für Gespräche. Foto: Werthenbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Fotos von afrikanischen Elefanten bis 9. September im Rathaus / Gefährdung wichtiges Thema

Beim Afrikafest wird der Freudenstädter Marktplatz an diesem Wochenende wieder zu einem kleinen Afrika mit Händlern und Künstlern. Die Fotografin Ulrike Klumpp nimmt das zum Anlass, um ihre Ausstellung "Olifant" im Rathaus zu zeigen.

Freudenstadt. "Olifant" bedeutet in Afrikaans – eine Sprache im südlichen Afrika – Elefant. Im Untertitel der Ausstellung steht zudem die lateinische Bezeichnung ("loxodonta africana") für dieses "beeindruckende Tier", wie Klumpp sagt: "Für mich ist der Elefant eine Art Urtier, das unglaublich mächtig wirkt, wenn man vor ihm steht." Zudem hätten Elefanten einen besonderen Charakter: Nachtragend seien sie, das Wort "Elefantengedächtnis" käme ja nicht von ungefähr. Auch das soziale Verhalten der Tiere in Herden begeistert sie: "Da könnte ich stundenlang zugucken." Vor allem aber ist der Elefant "ein gefährdetes Tier, das geschützt werden muss", erklärt Klumpp.

Die Fotografin aus Baiersbronn war schon oft für verschiedene Projekte in Afrika, insbesondere in Namibia und Botswana, aber auch in Burundi und Mauretanien. Mit der Zeit habe sie begonnen, den Kontinent zu "lieben". Entsprechend informiert und berührt ist sie auch von der Situation der Elefanten in Afrika. "Dass sie aufgrund ihres Elfenbeins begehrt bei Wilderern sind, ist dort wieder ein wichtiges Thema", sagt sie. Gerade erst bei ihrer letzten Afrika-Reise habe sie am Flughafen erlebt, wie drei Asiaten mit 13 Hörnern im Gepäck festgenommen wurden. Klumpp: "Das ist ein großes Geschäft." Wichtig sei ihr gewesen, dass die Ausstellung "Sinn macht".

Daher sei das Afrikafest für sie der passende Anlass, um den Menschen die Faszination dieses Tieres vor Augen zu führen. Steppen- und Wüstenelefanten in unterschiedlichen Lebensräumen hat Klumpp abgelichtet. "Der Wüstenelefant hat ganz lange Beine, wie ein Model", erklärt sie den Unterschied.

Bei aller Schönheit der Bilder fallen aber immer wieder auch Tiere mit abgebrochenen Stoßzähnen auf. In den meisten Fällen ist davon auszugehen, dass dies zumindest mit Wilderern zu tun hat. "Das ist schon gruselig, wenn man sich überlegt, dass ihnen teilweise auch zum Schutz vor Wilderern die Stoßzähne entfernt werden", so Klumpp.

Entstanden sind die Fotos zwischen 2006 und 2017. Manchmal sind die Fotografin und ihr Sohn auf eigene Faust mit dem Auto in den Nationalparks unterwegs gewesen. "Respekt" sei dabei ein ständiger Begleiter: "Man muss schon wissen wie man sich verhält, wenn zum Beispiel ein Elefant vor Dir steht und mit den Ohren wackelt." Dann sei es Zeit, zurückzuweichen und zu akzeptieren: "Er ist der Chef." Oft fahre sie aber auch mit einem Ranger – vor allem, um die Elefanten besser zu finden.

Einen kleinen Teil der Ausstellung, die noch bis zum 9. September im Rathaus zu sehen ist, bilden auch Fotos von Menschen: Klumpp hat die "Damaras" besucht – einen Stamm, der im gleichen Gebiet wie die Wüstenelefanten lebt. "Die haben uns traditionelles Handwerk gezeigt, zum Beispiel wie man von Hand Feuer macht."

Weitere Informationen: Am heutigen Samstag öffnet das Rathaus von 14 bis 17.30 Uhr für Besucher der Ausstellung. Auch Ulrike Klumpp ist für Gespräche vor Ort.

Beim Afrikafest auf dem Freudenstädter Marktplatz bieten an diesem Samstag und Sonntag nicht nur Händler und Künstler aus fast 30 verschiedenen Ländern unter anderem Kleidung, Möbel, Lebensmittel, Live-Musik und eine Feuershow – auch für den guten Zweck gibt es einige Aktionen. So nimmt zum Beispiel die Afrika-Initiative des NABU Weil der Stadt an beiden Tagen zwischen 11 und 18 Uhr alte Fahrräder, Rollstühle, Nähmaschinen und andere Utensilien als Spenden an. Wer will, dass seine Spende zu Hause abgeholt wird, kann unter Telefon 0151/15 29 24 07 anrufen.

Auch der Verein Helfende Hände präsentiert sich mit einem Stand auf dem Marktplatz. Dort berichtet er über seine Aktivitäten in Burundi und Mauretanien, zum Beispiel in einem Kinderheim. Zudem gibt es eine Tombola, deren Erlös den Afrika-Projekten des Vereins zugute kommt. Am Samstag ist der Stand von 11 bis 22 Uhr geöffnet, am Sonntag von 11 bis 18 Uhr.