Die Teilnehmer des Integrationskurses freuen sich gemeinsam mit Landrat Klaus Michael Rückert (hinten, Mitte), ihren Dozenten und mit Vertretern der Kreisvolkshochschule über die bestandenen Prüfungen. Foto: Kuhnert

Bis zu zehn Monate im Integrationssprachkurs Deutsch lernen. Bundesamt geht Geld aus.

Kreis Freudenstadt - Bis zu zehn Monate oder 900 Stunden Deutsch pauken die Teilnehmer von Integrationssprachkursen, bis sie ihre Zertifikaten in der Tasche haben und dann auch an einem Einbürgerungstest teilnehmen können.

In der politischen Landschaft ist Integration in aller Munde. Integration an der Basis betreibt schon seit vielen Jahren und mit Erfolg die Kreisvolkshochschule Freudenstadt. Die Volkshochschulen im Land sind seit dem Zuwanderungsgesetz im Jahr 2005 einer der wichtigsten Träger der gesetzlich vorgeschriebenen Integrationskurse.

Oft Monate auf den Beginn eines neuen Kurses warten

Die Kurse sind zum einen Voraussetzung für die Zulassung zum Einbürgerungstest und, im fortgeschrittenen Teil, zum Erlangen der Staatsbürgerschaft. Allerdings müssen Integrationswillige oft Monate auf den Beginn eines neuen Kurses warten, weil dem Bundesamt für Migration das Geld für den Ausbau des Kurssystems fehlt. Die Kreisvolkshochschule Freudenstadt hat mit ihren Deutschtests für Zuwanderer erheblich zur Integration von ausländischen Mitbürgern beigetragen.

Seit 2005 hat sie in 32 Kursen in Freudenstadt und Horb über 800 Teilnehmer unterrichtet und zu einem Abschluss geführt. Sie hat darüber hinaus seit 2008 gut 180 Einbürgerungstests abgewickelt.

Die Teilnehmer, die sich nach Möglichkeit finanziell an den Kursen beteiligen müssen, kommen aus allen Herren Ländern mit vielerlei Sprachvoraussetzungen. 15 von 18 Teilnehmern eines Integrations-Sprachkurses erhielten jetzt ihre Zertifikate. Sie hatten dafür mit Dozent Heinrich Günther lange gepaukt. In Anwesenheit von Josef Hodapp, Regionalkoordinator des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge in Karlsruhe, übergab Landrat Klaus Michael Rückert die Urkunden, unterstützt von Volkshochschuldirektor Sascha Falk und Abteilungsleiter Marc Vogt.

Der Landrat beglückwünschte die Teilnehmer, die sich zum Teil im Seminar "hochmotiviert durchgebissen" hätten und hieß sie im Kreis Freudenstadt willkommen. Er ermunterte sie, ihre Sprachkenntnis mit "Muttersprachlern" weiter zu üben, auf Einheimische zuzugehen, um beim Sprechen ihr Deutsch zu verbessern.

Im jetzt verabschiedeten Kurs waren "Schüler" aus fast einem Dutzend Nationen dabei, unter anderem aus England, Polen oder dem Kosovo, aus Gambia, Ghana und Kamerun, aus Russland und der Ukraine, aus China und von den Philippinen. Ihre Zertifikate überreicht bekamen: Ljubov Apelglanz (Loßburg), Rosalie Carter-Kretz (Dornstetten), Atambun Chang Stanley (Freudenstadt), Rowena Faisst (Baiersbronn), Sergey Gartenzaun (Dornstetten), Jiangang Hua (Dornstetten), Victor Katyrev (Alpirsbach), Sevdije Krasniqi (Glatten), Thi Thuy Tien Nguyen (Alpirsbach), Lenah Nyaga (Freudenstadt), Clare Nzally (Dornstetten), Artem Prokopenko (Horb), Erna Sabanovic (Freudenstadt), Erna Schneider (Freudenstadt), Tamara Schubin (Baiersbronn), Krystyna Simmon (Alpirsbach), Eugenia Sincenko (Freudenstadt) und Vitali Svistunov (Freudenstadt).