Mit dem traditionellen Fahneneinmarsch begann der 63. Bezirksschützentag des Bezirks Schwarzwald-Hohenzollern in der Festhalle in Pfalzgrafenweiler. Foto: Sannert Foto: Schwarzwälder-Bote

SportschießenWaffenmissbrauch und Neubau in Ruit Themen beim Bezirksschützentag

Von Doris Sannert

Der 63. Bezirksschützentag Schwarzwald-Hohenzollern wurde mit dem Fahneneinmarsch in die Festhalle in Pfalzgrafenweiler feierlich eröffnet. Gastgeber war diesmal die Schützenabteilung Durrweiler.

Nach einigen Musikstücken der Musikvereine Pfalzgrafenweiler und Wittlensweiler hieß der erste Bezirksschützenmeister (BSM) Albert Bähr seine Schützenschwestern und -brüder sowie die zahlreichen Ehrengäste, darunter die Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lang und Sportkreispräsidenten aus dem gesamten Schützenbezirk, den Parlamentarischen Staatssekretär und Mitglied des Deutschen Bundestags, Hans-Joachim Fuchtel, seinen Parteikollegen, CDU-Landtagsabgeordneter Norbert Beck sowie Bürgermeister Dieter Bischoff willkommen.

Alle drei – Fuchtel, Beck und Bischoff – lobten das gute Miteinander unter den Schützen und ihr Engagement für die Jugend, die in den Schützenvereinen soziale Kompetenz vermittelt bekämen, Gemeinschaft und Mitverantwortung, Teamwork und Fairplay kennen lernten. Und sie waren sich einig darin, dass Waffenmissbrauch bei den Schützenvereinen kein Thema und Schützen deshalb nicht unter Generalverdacht zu stellen seien.

Den Schützen seien nach den Vorfällen in Winnenden und in Dänemark bereits jede Menge Restriktionen zugemutet worden, erklärte Norbert Beck. Seiner Meinung nach helfe es nichts, das Waffengesetz immer weiter zu verschärfen. "Unser Problem in Deutschland sind nicht die legalen Waffen und damit nicht die Waffenbesitzer, also Schützen und Jäger", machte er deutlich und fügte hinzu: "Das Problem ist der Missbrauch von illegalen Waffen". Der Staat sei deshalb aufgerufen, durch härtere Strafen verstärkt gegen illegalen Waffenbesitz vorzugehen.

Ein ganz anderes Problem brannte der Landesoberschützenmeisterin Hannelore Lange unter den Nägeln. Sie berichtete den Anwesenden vom geplanten Bau des Schulungszentrums in Ruit: "Es ist ein Meilenstein in der Geschichte unseres Verbands" – und mit Baukosten in Höhe von 6,5 Millionen Euro auch ein recht teurer. Zwei Millionen erhält der Landesverband als Zuschuss vom Württembergischen Landessportbund, eine Million stehen ihm als Eigenkapital zur Verfügung. Für die restlichen 3,5 Millionen Euro muss ein Darlehen aufgenommen werden.

Dass zeitgleich, wenn auch erstmals nach 14 Jahren, eine Beitragserhöhung beschlossen wurde, schien vielen Schützen nicht so recht zu schmecken. Hannelore Lange betonte jedoch, dass sie nichts mit dem Neubau zu tun habe und erklärte: "Die Finanzierung des Schulungszentrums steht ohne Beitragserhöhung auf sicheren Zahlen". Spenden, so die Landesoberschützenmeisterin, seien jederzeit willkommen. "Es ist unser Schulungszentrum", sagte sie zum Schluss und rief alle Schützen dazu auf: "benutzt es, füllt es mit Leben".

Freudenstadts Sportkreispräsident Alfred Schweizer hob in seiner Rede die Verdienste der Schützen um den Sport im Allgemeinen und für die Jugendarbeit im Besonderen hervor. "Gerade in der heutigen Zeit, einer Zeit voller Veränderungen, voller Orientierungsprobleme für unsere Jugendlichen ist euer Einsatz in den Schützenvereinen ein wichtiger Stabilisator, ein Garant für Kameradschaft und Geselligkeit", betonte er.

Bevor die Schützenkönige und verdiente Schützen geehrt wurden, stellte Oberschützenmeister Hartmut Klumpp allen Schützen und Gästen kurz den gastgebenden Verein, die SAbt Durrweiler vor, der 161 Schützen, davon 20 Jugendliche, angehören. Sie sorgte auch für das leibliche Wohl ihrer Gäste.

Im Arbeitsteil des Bezirkschützentags standen die Neuwahlen im Vordergrund (siehe eigenen Bericht). Nach Kassenbericht, Kassenprüfungsbericht und Entlastung bestand kein Wunsch nach einer Aussprache. Die Berichte der Referenten und Obmänner wurden in schriftlicher Form vorgelegt.