Die Zeitung wird in Villingen-Schwenningen gedruckt. Foto: Schwarzwälder Bote Foto: Schwarzwälder-Bote

Fiktiver Artikel: Investition in News-Feed

Wie verändert die Digitalisierung die Medienwelt? Hier ein Szenario – rein fiktiv.

Immer mehr Zeitungen beenden ihre Papierkarriere. Sie können mit der elektronischen Konkurrenz nicht mithalten. Außerdem: Die Grünen haben verordnet, das Ausmaß der Abholzung der Wälder zu senken. Durch eine erhöhte Steuer steigen die Preise für Holzprodukte wie Papier drastisch, deshalb hat die Redaktion des Schwarzwälder Boten angekündigt, die Papierzeitung einzustellen. Chefredakteur Hans-Peter Schreijäg: "Es wäre ein Verlustgeschäft, weiterhin Papierzeitungen zu produzieren."

Heute, zu 200. Jubiläum, wurde der Schwarzwälder Bote zum letzten Mal in gedruckter Form herausgegeben. An diesem Tag haben alle Drucker ihre Maschinen für immer angehalten, alle Mitarbeiter wurden neuen Abteilungen zugewiesen. Schreijäg dankte allen, die viele Jahre täglich an der Veröffentlichung der Zeitung gearbeitet haben und betonte, dass das Ende der gedruckten Version nicht das Aus des Schwarzwälder Boten bedeutet: "Die Zeitung wird nun endgültig auf ein digitales Format übertragen."

Das Budget, das durch die Einstellung des Drucks freigeworden ist, wird in einen News-Feed investiert werden. Im Moment wird die Entwicklung von Apps für mobile Geräte vorangetrieben, die es nicht nur erlauben, Zeitung zu lesen, sondern auch Reportagen und Live-Ticker zu sehen. In der Tat sollte diese Entscheidung nicht nur ermöglichen, den Schwarzwälder Boten zu sichern, sondern es auch erlauben, weiterhin in hochwertige Inhalte zu investieren. Allerdings ist diese Zeitung nicht die einzige, die sich für einen solchen Schritt entschieden hat. Es sieht danach aus, dass das vollständige Verschwinden der Druckindustrie nur eine Frage der Zeit ist.  Der Autor besucht das Martin-Gerbert-Gymnasium in Horb