Aus Frankfurt/Main reiste Qamar Ahmad (links) von der Gemeinde "Majlis Ansarullah" nach Freudenstadt. Er dankte Beate Thordsen-Fischer (zweite von links) und Kurt Fischer (hintere Reihe, fünfter von links) vom TSV Freudenstadt sowie Oberbürgermeister Julian Osswald (vierter von links, hintere Reihe) für ihr Kommen. Fotos: Schwark Foto: Schwarzwälder-Bote

"Ahmadiyya Muslim Gemeinde" organisiert Freundschaftsvolleyballspiel für Teams unterschiedlicher Kullturen

Von Lothar Schwark

Freudenstadt. Die "Ahmadiyya Muslim Gemeinde" aus dem Bereich Calw, Horb und Freudenstadt lud zum Freundschaftsvolleyballspiel in die David-Fahrner Halle ein. Dazu reiste Qamar Ahmad aus Frankfurt/Main an, um die Gemeinde auch Oberbürgermeister Julian Osswald vorzustellen.

Begrüßt wurden auch die Volleyballexperten Kurt Fischer mit Ehefrau Beate Thordsen–Fischer vom TSV Freudenstadt, die sich das Spiele gerne anschauten. "Unsere Gemeinschaft legt großen Wert auf gut nachbarschaftliche Beziehungen, den Aufbau von Freundschaften und ist der Integration der Kulturen und Religionen verpflichtet", schilderte Ahmad, der bei der Sub-Organisation der Gemeinde Majlis Ansarullah ein Ehrenamt für Gesundheit und sportliche Aktivitäten ausübt.

"Die weltweite Reformgemeinschaft des Islam ist dem Frieden und der Toleranz verpflichtet", führte er aus. So erhielt die Gemeinde, die seit 1949 besteht und bundesweit zirka 30 000 Mitglieder hat, im Bundesland Hessen und in Hamburg mittlerweile als erste muslimische Organisation den Status "Körperschaft des öffentlichen Rechts". Damit ist sie in Hessen und Hamburg den großen Kirchen rechtlich gleichgestellt.

Am Turnier nahmen sieben somalische Spieler aus Freudenstadt teil. Auch mehrere TSV-Volleyballspieler verstärkten das Freundschaftsturnier, bei dem der sportliche Erfolg eher im Hintergrund stand. Wichtiger war es, sich kennenzulernen, auszutauschen und etwas über die Kulturen der anderen Länder zu erfahren.

Länderübergreifend wurden zum Ende des Turniers dann auch vier Teams mit Mitgliedern der Ahmadiyya Gemeinde, somalischen Teilnehmern und TSV-Spielern zusammengestellt.

"Sport kann wichtige Integrationsarbeit leisten, weil er den Menschen Toleranz und Respekt zu üben lehrt und der Entfremdung entgegenwirken kann", versicherte Ahmad in englischer wie deutscher Sprache.

Oberbürgermeister Julian Osswald lobte die Aktivitäten der Ahmadiyya Muslim Gemeinde, die schon mehrfach in Freudenstadt mit Aktionen auf sich aufmerksam machte. Neben der Rappenputzaktion fand beispielsweise auch eine Baumpflanzaktion auf dem Kienberg statt. Ebenso wurde bereits zweimal am Neujahrstag der Wohlstandsmühl auf dem Marktplatz von Mitgliedern der Ahmadiyya Muslim Gemeinde beseitigt, lobte Osswald das Engagement. "Dies ist gelebte Integration", resümierte der OB.

Osswald hält es zudem für wichtig, dass Asylbewerber den Anschluss an die Gesellschaft finden. Immerhin würden momentan monatlich 50 Asylbewerber dem LandkreisFreudenstadt zugewiesen. Ahmad dankte dem Ehepaar Fischer und allen, die beim Turnier mitwirkten. Wichtig war ihm zu betonen, dass die Ahmadiyya Muslim Gemeinde als führende islamische Gemeinde Gewalt und Zwang in Glaubensdingen kategorisch ablehne und eine strikte Trennung von Staat und Religion befürworte.

Als Geste der Freundschaft erhielten die Teams bereits vor Spielbeginn einen Pokal. "Denn hier geht es nicht um Sieg oder Niederlage, sondern um das freundschaftliche Kennenlernen", lautete die Botschaft bei diesem Volleyballturnier mit unterschiedlichen Kulturen. Den Zuschauern auf der Tribüne wurde dennoch guter Sport geboten. Gespielt wurde im 25er-Satz. Für das Ahmadiyya-Team waren selbst Spieler aus der Bayrischen Liga angereist. Bei den Spielen gegen die Afrikaner wie auch gegen die Spieler vom TSV Freudenstadt setzte sich die Ahmadiyya-Mannschaft mit gekonnten Spielzügen durch. Über das gelungene Volleyballturnier freuten sich Hauptorganisator Amer Gondal wie auch Saim Jawed von der Ahmadiyya-Jugendorganisation.

In den Räumen des Familienzentrum tauschten sich die Turmierteilnehmer anschließend bei einem traditionellen pakistanischen Essen, an dem auch der Oberbürgermeister teilnahm, über die einzelnen Kulturen und natürlich über die Spielzüge beim Turnier aus. Dabei zeigte sich schnell, dass dies eine gelungene Veranstaltung in Sachen Integration war.