Zufrieden war Barbara Steurer-Collée mit ihren Auftritt beim BW-Hallenchampionat mit ihrem jungen Pferd Big Boy. Foto: Schwarzwälder-Bote

ReitsportBarbara Steurer-Collée mit jungem Pferd auf Endplatz 20 / Peter Hertkorn und Michael Jung scheiden vorzeitig aus

Von Jürgen Lück

Das Finale des BW-Bank Hallenchampionats beim German Masters der Reiter in der Stuttgarter Schleyerhalle wurde zum Pech-Parcours für die drei qualifizierten Reiter aus dem Kreis Freudenstadt.

Barbara Steurer-Collée von der Reitabteilung des TV Alpirsbach-Alpirsbach startete als erstes des Trios. Doch ihr Pferd Big Boy riss eine Stange und sie ritt zudem an einem Hindernis vorbei. Die Folge war Endplatz 20 in dem 25 Stater umfassenden Feld mit 11,75 Strafpunkten und einer Zeit von 85,90 Sekunden.

Hinterher zeigte sich Barbara Steurer-Collée aber dennoch zufrieden: "Ich habe meinen Big Boy erst in diesem Jahr bekommen. Er ist ein junges Pferd, ich habe zuvor nur ein paar kleine Springen gemacht. Big Boy zeigte sich schon im gestrigen Reiten sehr beeindruckt von der Hallenatmosphäre – und hier war es mein Fehler, am Hindernis vorbeizureiten." Am Vortag war sie mit 21,25 Strafpunkten und 76,69 Sekunden auf dem letzten Platz der nationalen Springprüfung Klasse S gelandet.

Für heftiges Atemstocken unter den Zuschauern und vor allem seinen extra angereisten Fans sorgte Peter Hertkorn vom RV Nordstetten-Horb. Mit seinem Quando legte er in einem hohen Tempo los. In der dreifachen Kombination berührte ein Huf die Stange, doch sie blieb liegen. Doch vor dem zehnten Hindernis verweigerte das Pferd. Der Nordstetter stürzte in den Sand. Mit geknickter Miene sammelte er das Zaumzeug zusammen, musste sich erst mal sammeln. Dann sagte er zu dem Missgeschick: "Ich vermute, Quando hat sich durch die Berührungen in der dreifachen Kombination erschrocken. Das ist mir zum allerersten Mal mit ihm passiert. Normalerweise ist er ein ganz zuverlässiges Pferd."

Warum er nicht auf Cool Vibes gesetzt hatte? Hertkorn: "Ich durfte für das Finale nur ein Pferd melden. Für die schwere Aufgabe habe ich auf mein Verlasspferd Quando gesetzt." Schade, denn am Vortag war seine Premiere beim German Masters im Klasse-S-Springen gut gelungen. Mit vier Strafpunkten und in 66,95 Sekunden landete er auf dem guten 15. Platz - zwei Plätze hinter Michael Jung auf Der Dürer (4/59,52 sec).

Doch für diese Reiter-Pferde-Kombi lief die Entscheidung im Hallenchampionat nicht nach Plan. Kurz nach Peter Hertkorn scheiterte auch "Gold-Michi" am verflixten zehnten Hindernis.Er ging beherzt den Parcours an, doch Der Dürer riss die Stangen sowohl am vierten und fünften Hindernis. Die Dreier-Kombination wurde noch makellos gemeistert, doch beim zehnten Hindernis passte es nicht mehr. Jung ritt vorbei und gab auf. In der offiziellen Ergebnisliste bedeutete dies die Endplätze 24 für Peter Hertkorn mit Quando und 25 für Michael Jung und Der Dürer.Der Sieg ging an dien Iren Jonathan Gordon mit Emma Brown, der den Stechparcours fehlerfrei und mit de schnellsten Zeit von 32,33 Sekunden bewältigte.

Das sollte aber noch nicht der letzte Auftritt an diesem Tag für den Doppel-Olympiasieger und amtierenden Mannschafts-Weltmeister aus Altheim sein, der jetzt auch als offizieller Botschafter der Stuttgarter German Masters bei seinen Auftritten auf nationaler und internationaler Ebene fungiert. Spät abends in der internationalen Zeitspringprüfung lenkte er Sportsmann spürbar zurückhaltend über den Parcours, den er mit seinen zwölf Hindernissen fehlerfrei meisterte. Zwar war Michael Jung diesmal mit 64,13 Sekunden nicht der Schnellste, landete beim Sieg des Schweizers Pius Schwizer mit Armani The Gun (0/62,64) aber auf dem guten Platz fünf.

In einer internationalen Springprüfung nach Fehlern und Zeit ist Michael Jung gestern mit fischerTamarindo an den Start gegangen. Mit vier Fehlern und in 63,86 Sekunden belegte er in dem vom Pfungstädter David Will auf High Voltage (0/57,11) gewonnenen Springen Platz 35.