Blick in die Pläne für den Wolftalradweg (von links): Klaus Dölker vom Landratsamt, Stadtbaumeister Rudolf Müller, OB Julian Osswald und Verkehrsminister Winfried Hermann. Foto: Schwenk

Mit dem Drahtesel in den Nationalpark: Winfried Hermann vom Engagement der Gemeinden beeindruckt.

Freudenstadt-Kniebis - Einen ganzen Tag nahm sich Landesverkehrsminister Winfried Hermann Zeit für die kleinen und großen Straßenbausorgen des Landkreises. Ohne eigene Entourage, dafür aber bestens informiert ging es unter anderem auf den Kniebis. Thema: der Wolftalradweg.

Ein Termin, wie er für Hermann nicht besser hätte laufen können. Denn die versammelten Bürgermeister und Ortsvorsteher der am Projekt beteiligten Kommunen hatten nichts zu kritisieren, dafür aber umso mehr zu loben. Dies sei nicht der Termin zu sagen "Minister gib dir endlich einen Ruck", sondern der Termin für ein "Danke, Minister", bilanzierte sodann auch Landrat Klaus Michael Rückert. Was den Stand der Planungen angehe, "sind wir wirklich auf einem guten Weg".

Dafür hatte Klaus Dölker, Leiter des Kommunal- und Rechnungsprüfungsamts des Landkreises und so etwas wie der Chefplaner des Wolftalradwegs, ganz schön dicke Bretter zu bohren. Denn beim Wolftalradweg sitzen nicht nur Bund und Land, sondern auch gleich mehrere Kommunen mit im Boot. Rund 23 Kilometer lang schlägt der Radweg die Brücke ins Wolftal und ins Nationalparkgebiet: Von Freudenstadt geht es über Friedrichsturm und Lauferbrunnen zur Alexanderschanze, dort zweigt ein Ast des Radwegs ins Wolftal ab, der andere führt weiter in Richtung Schliffkopf, ins Herz des Nationalparks. Touristische Attraktionen wie das geplante Wildtiergehege an der Alexanderschanze oder der ebenfalls in diesem Bereich geplante Weißtannenturm sollen über den Erlebnisradweg erschlossen werden.

Im Wolftal selbst hat der Weg noch eine andere Dimension: Dort dient er als innerörtliche Verbindungsstrecke. Läuft alles glatt, könne mit dem ersten Bauabschnitt bereits im kommenden Jahr begonnen werden, so Dölker. Für den Verkehrsminister ist das Projekt der richtige Ansatz, um den Schwarzwald touristisch nach vorne zu bringen: "Wald allein reicht nicht, man muss ihn auch zeigen", befand Hermann. Und er sicherte zu: "An uns wird es nicht scheitern." Kein bloßes Lippenbekenntnis: Das Verkehrsministerium kam den Machern des Wolftalradwegs bereits ein Stück entgegen und legte die Regel, dass Radwege parallel zu Landesstraßen verlaufen sollen, großzügig aus. Nun darf der Radweg – zugunsten eines eindrucksvolleren Naturerlebnisses – hie und da mehr Abstand zur Straße haben als ursprünglich vorgesehen.

Nicht die einzige Zusicherung des Ministers. Der zollte dem Engagement der Beteiligten Respekt: "Es ist beeindruckend, wie sich die Kommunen hier engagiert haben." Wäre er "Tourismus-Verkehrsminister", so Hermann, hätte er das Projekt weiter vorgezogen, als "Alltags-Verkehrsminister" müsse er jedoch andere Prioritäten setzten. Er werde sich in dieser Sache aber mit seinem Ministerkollegen Alexander Bonde zusammentun, der für Projekte dieser Art auch Fördertöpfe habe.

Dann stand auch schon die nächste Station auf dem Programm: Im e-mobilen Bus des Schwarzwaldgemeinde Baiersbronn ging es auf einen kurzen Abstecher zum künftigen Standort des geplanten Weißtannenturms an der Alexanderschanze, dann machte sich die Truppe um Verkehrsminister Winfried Hermann auf den Weg in Richtung Ruhestein.