Ernst Wolf (Vierter von rechts) mit seinen Projektleitern am Tamm-Tamm Gong Foto: Brandt Foto: Schwarzwälder-Bote

Auftragsbestand seit Januar fast verdoppelt / Tamm-Tamm-Gong erklingt bei jedem neuen Geschäft

Von Jonathan Brandt

Freudenstadt. 30 Prozent Umsatzsteigerung – das ist die vorläufige Bilanz des Freudenstädter Unternehmens Wolf Produktionssysteme für das Geschäftsjahr 2014. Aufträge bis April 2015 machen eine vorzeitige Prognose möglich. Die Gründe für den Erfolg sind vielseitig und "schwer definierbar", sagt Firmenchef Ernst Wolf.

"Qualität zu einem fairen Preis", das sei höchstwahrscheinlich die Kombination die ausschlaggebend für die gute Auftragslage des Maschinenbauers, meint der Geschäftsführer. Qualität definiere seine Firma nicht nur über ein qualitatives Endprodukt. Qualität beginne bereits beim "Erstkontakt" mit dem Kunden. Des Weiteren nennt er ein "qualitatives Konzept", "optimierte Prozesse" und die "Kundenbetreuung" als wichtige Größen für den Firmenerfolg.

Die Auftragseingänge der vergangenen Monate seien vor allem durch Neukunden entstanden, die Wolf dank Marketings und Mund-zu- Mund-Propaganda gewonnen habe. Ausschließlich mittelständische Unternehmen würden zu diesen Neukunden zählen. Sie seien gewinnbringende Auftraggeber und Geschäftspartner. Deshalb sei das Unternehmen unabhängig von einzelnen Auftraggebern. Kein Geschäftspartner sei für mehr als 15 Prozent des Firmenumsatzes verantwortlich. Das Projektgeschäft mit größeren Konzernen hingegen ist "sehr aufwendig und risikoreich", so Wolf.

Zudem hat Wolf seine Maschinenprogramme erweitert. Die Lasertechnik wird zu einem immer wichtigeren Standbein des Unternehmens. Zusätzlich zum Laserschweißen von Kunststoffen hat man die eigenen Kompetenzen um den Bereich Laserschweißen von Metallen erweitert, berichtet Wolf. Dadurch habe seine Firma den Absatzmarkt um das zehnfache vergrößert. Erste Maschinen wurden bereits produziert und verkauft.

Da die meisten Kunden aufgrund ihrer technischen Ausstattung heutzutage oftmals nicht mehr in der Lage seien, Schweiß- und Lötverbindungen selbst zu prüfen, habe man in das Technologiezentrum investiert und es um ein Labor zur Qualitätsprüfung erweitert. Diese Idee baut auf dem Prinzip des Unternehmens auf, in erster Linie Prozess-Know-How verkaufen zu wollen und erst in zweiter die damit verbundene Maschinentechnik.

Eine weitere Neuerung im Unternehmen hat weniger eine technische Bedeutung. Ein chinesischer Tam-Tam-Gong zeigt jeden Auftragseingang akustisch an. Wie die Geschäftsleitung betont, sei "der Auftragseingang bekanntermaßen zwar nicht alles, aber ohne die notwendigen Kundenaufträge sei alles nichts".

Gegongt wird im Rahmen eines sogenannten "Gong-Meetings", mit Beteiligung unterschiedlicher Abteilungen. Diese Meetings werden dazu genutzt, die Mitarbeiter über den aktuellen Entwicklungsstand und die Auftragslage des Unternehmens zu informieren, erklärt Ernst Wolf.