Verabschiedung und gleichzeitige Ehrung: Während die Arge-Vorstandsmitglieder um (von links) Robert Schwarz, Artur Paplinski, Alexander Kramer und (ganz rechts) Peter Straubinger Wolfgang Essig (rotes Hemd) und Udo Gühring als Ausschussmitglieder verabschiedeten, wurde Gühring am Ende der Mitgliederversammlung noch zum Ehrenmitglied gewählt. Foto: Stock Foto: Schwarzwälder-Bote

BreitensportArge Horb und Stadt betonen gemeinsamen Diskurs

Von Michael Stock

Nach exakt einer Stunde war sie rum, die diesjährige Mitgliederversammlung der Arge Horb am Montagabend. Und das, obwohl eine Anfahrt ins Sportheim des TSV Dettingen nur über Umwege möglich war und jede Menge Neuwahlen wie auch Berichte auf der Tagesordnung standen – ein gutes Zeichen.

In der Tat ist die Arge Horb momentan gut aufgestellt. Das ließ sich nicht nur an dem vollbesetzten Sportheim ablesen, selbst der Vorsitzende Peter Straubinger brachte es in seinem Bericht auf den Punkt: "Die Arbeit in der Arge ist derzeit überwiegend ruhig, vor allem aber harmonsich und ohne Querelen. Die Stadtmeisterschaften in den Sportarten, also bei den Tischtennislern, den Tennislern, den Schützen und den Fußballern, laufen gut. Die Vereine organisieren das sehr selbstständig und sehr erfolgreich", sagte Straubinger. Besonders habe er sich dieses Jahr über die von den Schützen organisierte Veranstaltung in Nordstetten gefreut. Die Arge könne sich sehr dezent im Hintergrund halten. Auch in der Kasse der Arge steht ein Plus, mit keinen großen Vorkommnissen hatte es Kassier Artur Paplinski die vergangenen Monate zu tun bekommen. Folgerichtig wurde der komplette Vorstand nach den Berichten einstimmig entlastet – und später auch wiedergewählt.

Zwei Themen brannten der Arge und auch der Stadt, vertreten durch die Anwesenheit des Oberbürgermeisters Peter Rosenberger, dann aber doch noch unter den Nägeln. Mit Sorgen blicken Arge wie Stadt auf die vergangene Erwachsenensportlerehrung zurück. Während man sich einig war, mit der neuen Feier für die Jugendlichen im Bowlingcenter alles richtig gemacht zu haben, "das Konzept greift und geht voll auf", weiß man bei den Erwachsenen nicht recht weiter. "2013 war der absolute Tiefpunkt. Kaum mehr ein Sportler fand den Weg zur Ehrung", sagte Straubinger. "Nach dieser Enttäuschung hat die Stadt vorgeschlagen, die Ehrung abzusetzen. Wir von Ausschuss und Vorstand der Arge haben diesem Vorschlag der Stadt bei unserer letzten Sitzung zugestimmt, haben aber angeregt, die Veranstaltung nicht komplett abzusetzen, sondern für einen unbestimmten Zeitraum auszusetzen."

Auch Rosenberger sprach sich für ein neues "Aufleben lassen aus, wir müssen aber neue Kriterien entwickeln. Vielleicht haben wir zu sehr auf die Breite gesetzt und sollten es mit einer speziellen, exklusiveren Ehrung versuchen", machte der OB einen Vorschlag und hoffe auf weiteres Feedback. Von Seiten des TC Bildechingen kam laut Straubinger ein Angebot, die Ehrung der Erwachsenen im Bereich Tennis anlässlich des AHG-Cups vorzunehmen. "Ich weiß aber nicht, ob die Stadt zukünftig nur noch Sportler aus bestimmten Bereichen ehren oder ob man die Gesamtheit aller Sportler gemeinsam auszeichnen möchte", gab er zu bedenken. Überdies bat die Arge die Stadt darüber nachzudenken, das eingesparte Geld der Erwachsenen-Ehrung für die Jugendförderung zu nutzen; dies könne sich die Stadt laut Rosenberger auch vorstellen.

"Es wird immer schwerer, die Anlagen zu unterhalten"

Ein zweiter Punkt wird die Arge Horb und die Stadt in Zukunft treffen, nämlich wenn es darum geht, den Sport in der Gesamtstadt der Verwaltung gegenüber ins rechte Licht zu rücken. Derzeit berate der Gemeinderat über eine Neufassung der Sportstättenförderrichtlinien. "Wir haben die Verwaltung bereits gebeten, uns in der Meinungsfindung zu hören und zumindest beratend auf die neue Richtlinie einwirken zu können", so Straubinger. Mit Ausnahme der städtischen Hallen würden alle anderen Sportanlagen von den Vereinen selbst finanziert, gebaut und unterhalten. Es wird zu diskutieren sein, inwieweit die Stadt nicht nur den Neubau von Anlagen, sondern auch die zukünftig viel wichtigere Frage der Unterhaltung und Sanierung von Sportanlagen unterstützt.

"So, wie es nun im Diessener Tal zukünftig nur noch ein Feuerwehrhaus geben wird, wird es auch für uns Vereine immer schwerer, unsere Anlagen zu unterhalten. Ein Wiederaufleben eines Sportstättenkonzepts für die Gesamtstadt wird daher mittelfristig unumgänglich", sagte Straubinger. Gerade in Horb mit seinen vielen Stadtteilen und entsprechend vielen Anlagen werde das ein ernst zu nehmendes Thema, weiß auch Rosenberger. Arge und Stadt versprachen sich, den gemeinsamen Dialog unbedingt fortzuführen.

Im Anschluss wurde der Vorstand einstimmig wiedergewählt. Straubinger und seine Vorstandsmitglieder werden weitere zwei Jahre die Geschicke führen. Ihre Ausschusstätigkeit niederlegen werden nach 18 Jahren Udo Gühring, der später noch zum Ehrenmitglied ernannt wurde, Wolfgang Essig nach zehnjähriger Tätigkeit, für Straubinger "ein harter Verlust", sowie Thomas Neff, der acht Jahre im Ausschuss arbeitete. Zwei von drei neuen Mitgliedern habe die Arge bereits gewinnen können, Matthias Saier und Tobias Hellstern stoßen dazu. Ein dritter Beisitzer für die Schützen ist bislang noch nicht gefunden worden.